Pflaumen und ich - das war lange Zeit gar nicht so einfach. Pflaumenkompott? Bähhhhh. Pflaumenmarmelade? Igittigitt. Pflaumenkuchen? Pfui Teufel. Zumindest den vom Bäcker mochte ich überhaupt nicht. Aber den von Oma Hanna, den mit den dicken Streuseln obendrauf, den mochte ich auf Anhieb. Wenn ich nur an ihn denke: Pflaumenkuchen mit Streuseln - mhhhhhh .... So einfach. Und doch so schwer. Was Omas Geheimnis war? Der Hefeteig. Und die Streusel. Strenggenommen hat sie also immer einen ganz klassischen Pflaumenkuchen vom Blech gebacken. Nur eben mit einer goldbraunen Knusperdecke. Und genau das macht ihn so besonders.
Der Hefeteig beim Pflaumenkuchen
Das klassische Rezept für Pflaumenkuchen sieht einen Hefeteig vor. Das ist so eine Sache. Ich habe keine Probleme damit. Im Gegenteil. Bisher ist bei mir jener Teigklotz immer aufgegangen. Aber trotzdem schmeckt Omas Teig einfach anders: fluffiger, weicher, einfach besser. Und nein, das sage ich jetzt nicht nur so. Das ist so. Ich wusste lange Zeit nicht warum. Dachte immer, Omas Streuselkuchen ist halt der Beste. Bis ich auf ihren Trick gekommen bin. Sie backt ihren Hefeteig nämlich nicht mit einem ganzen Ei, sondern nur mit dem Eigelb. Warum? Na weil das Eiweiß den Hefeteig austrocknet. Das Eigelb hingegen macht ihn schön saftig. Seit ich ihr Geheimnis kenne, gelingt mir der Teig jetzt wie von Oma.
Falls du es übrigens mal eilig haben solltest, hab ich noch zwei Alternativen für dich: Pflaumenkuchen mit Pudding und schnellem Mürbeteig oder mein Zwetschgenkuchen mit Rührteig. Statt mit Zwetschgen kannst du den Teig natürlich auch mit Pflaumen belegen, das ist dir überlassen. Schmeckt nämlich beides super.
Die Pflaumen für deinen Pflaumenkuchen
Der nächste Schritt steht an: Welche Pflaumen soll ich nehmen? Meine Oma hat immer Pflaumen von ihrem eigenen Pflaumenbaum verwendet. Und ich durfte sie sammeln. Ich weiß noch genau, wie ich sie Stück für Stück, noch warm von der Sonne, in meinen Korb gelegt habe. Ganz vorsichtig, damit sie nicht zerdrückt werden. Und dann habe ich sie ganz stolz zu Oma in die Küche gebracht. Die war dann gerade dabei, den Hefeteig auf dem Blech zu verteilen. Und die erste Pflaume landete dann nicht auf dem Hefeteig, sondern immer in meinem Bauch.
Natürlich hat nicht jeder das Glück, einen eigenen Pflaumenbaum im Garten zu haben. Geschweige denn einen Garten. Kaufe am besten schöne, pralle Pflaumen bei deinem Lieblingshändler auf dem Markt. Sie können ruhig noch etwas fest sein, dadurch zerfallen sie beim Backen nicht, sondern behalten noch ihre Form. Sollten die Pflaumen doch etwas weich sein, kannst du noch geriebene Haselnüsse oder Mandeln auf den Teig streuen, damit dieser nicht zu feucht wird. Ob du lieber rot- oder gelbfleischige Pflaumen für deinen Pflaumenkuchen mit Streuseln verwendest, bleibt ganz dir überlassen. Ich mag ja eine Mischung aus beidem.
Zwetschgen kannst du übrigens auch prima für deinen Blechkuchen verwenden. Habe ich ja eben schon einmal kurz angemerkt. Im Vergleich zu Pflaumen schmecken sie ein kleines bisschen säuerlicher. Und ihr Fruchtfleisch ist noch etwas fester. Dadurch behalten sie beim Backen ihre Form.
Die Streusel für deinen Pflaumenkuchen
Die Pflicht steht. Jetzt kommt die Kür. Und für mich das Beste an Omas Pflaumenkuchen: die Streusel. Ich liebe Streusel. Und ich liebe Pflaumenkuchen mit Streuseln. Oder Pflaumen-Crumble. Also die amerikanische Variante des deutschen Streuselkuchen. Am liebsten mag ich die kleinen Knusperkissen, wenn sie fast flächendeckend daherkommen. Und zwar auf jeder Art von Kuchen - egal ob klassischer Streuselkuchen oder Apfelstreuselkuchen. Oder eben Pflaumenstreuselkuchen. Omas Tipp hier: Butter. Gute Butter. Und zwar nicht zu wenig. Alles miteinander verkneten und auf dem Kuchen verteilen. Yummy – das schmeckt nach Sommer!