Lust auf original Focaccia Brot wie in Italien? Mit meinen Tipps für die einfache Zubereitung geht das ganz einfach. Hier im Rezept verrate ich dir, wie sich klassische Focaccia selber machen lässt.
Das Rezept für deine Focaccia
So wird's gemacht:
Die Hauptzutat für echte Foccacia: Mehl Type 00
Wie bei jeder guten Bolognese oder Pizza Margherita, führen viele Wege zur knusprigen Focaccia. Das Rezept unterscheidet sich von Region zu Region, aber eins haben sie alle gemeinsam: die Grundzutaten Hefe, Wasser, Olivenöl, Salz und Weizenmehl Type 00. Letztere Mehlsorte ist so wichtig, da es für einen besonders geschmeidigen und elastischen Teig sorgt. Im Supermarkt begegnet dir diese Sorte schon mal als ‚italienisches Weizenmehl‘ oder ‚Pizzamehl‘. Alternativ kannst du auch zum Haushaltsmehl Type 405 greifen. Das kommt der italienischen Sorte am nächsten.
Die Teigzubereitung – drei Gebote auf einen Blick

Genauso wichtig wie die Zutaten, ist auch die richtige Zubereitungsweise des Teigs. Damit deine Focaccia wie in Italien schmeckt, habe ich hier die entscheidenden drei Geboten für dich.
1. Gebot: Die sorgfältige Teigpflege
Der Schlüssel zum luftigsten Brot überhaupt ist die Teigpflege. Das bedeutet: Der Teig muss mehrfach geknetet werden und immer wieder ruhen - bis zu 5 Mal. Zugegeben, die Zubereitung ist nichts für Ungeduldige. Hältst du dich aber daran, erwartet dich fluffige Focaccia wie in Italien.
- Vorteig ansetzen und 1,5 bis 2 Stunden ruhen lassen.
- Teig mit den restlichen Zutaten verkneten und 3 Stunden gehen lassen.
- Teig durchkneten, ausrollen und 45 Minuten gehen lassen.
- Teig auseinanderziehen und 1 Stunde gehen lassen.
- Teigoberfläche bearbeiten und 1 Stunde gehen lassen.
Alles in allem ruht dein Teig gute 7 Stunden. Klingt viel, ich weiß. Lässt sich aber prima über den Tag einplanen, wen du den Teig schon morgens ansetzt.
2. Gebot: Die Mulden voll Geschmack
Die Mulden im Brot erinnert mich ein bisschen an Manakish, also an das libanesische Fladenbrot. Hier bei der italienischen Variante sind die Mulden für die typische Struktur sowie den Geschmack wichtig. Denn sie werden mit einer würzigen Lake aus Wasser, Salz und Olivenöl gefüllt. Dafür also mit den Fingern kleine Mulden in die Teigoberfläche drücken und mit etwas Lake füllen. Diese zieht in den Teig ein und hinterlässt eine herrliche Würze.
3. Gebot: Das Finish mit Olivenöl
Damit das Brot knusprig backt, brauchst du Olivenöl. Eine erste dünne Schicht streichst du auf dein Blech. So erhält der Teig auch von unten eine Knusperschicht. Kurz vor dem Backen noch die Oberfläche reichlich mit Öl bestreichen. Alles gleichmäßig verteilen und ab damit in den Backofen.
Geht Focaccia auch schneller?
In Sachen Teigpflege wollte ich es ganz genau wissen. Muss der Teig wirklich so lange gehen oder überzeugt auch eine Focaccia, die schneller zubereitet ist? Ich habe den Test gemacht und das Originalrezept (5 lange Ruhepausen) gegen eine „Blitz-Focaccia“ (3 kurze Ruhepausen) Variante antreten lassen. Welches Brot die Nase vorn hatte?

Das Ergebnis: Je länger der Teig ruhen darf, desto luftiger wird er. Die Focaccia mit fünf Ruhepausen ist definitiv der Testsieger! Optik und Geschmack haben überzeugt – außen knusprig braun und innen luftig-locker. Genauso, wie sie sein soll. Nichtsdestotrotz schneidet auch die schnelle Variante sehr gut ab. Im Vergleich ist hier aber das Innere etwas kompakter und weniger luftig. Dennoch kommt sie geschmacklich an das Original ran.
Mein Fazit: Wenn du Focaccia wie in Italien knuspern willst, lass dir lieber mehr Zeit beim Backen. Für den schnelleren Brotgenuss kannst du aber getrost zum „Blitzrezept“ greifen. Hier zeige ich dir, wie du die schnelle Focaccia-Variante zubereitest. Apropos knuspriges Brot: In meinem Sauerteig Guide habe ich drei Methoden getestet, wie du dein Brot perfekt gebacken aus dem Ofen kommt. Hüpf doch mal rüber.
Womit Focaccia belegen?
Das italienische Brot ist immer ein Genuss – egal, ob klassisch, belegt oder gefüllt. Dir sind Kräuter und Meersalz zu wenig? Dann warten unzählige leckere Focaccia-Varianten auf dich. Eine besser als die andere. Denn von süß bis salzig kannst du das dünne Brot nach Herzenslust belegen. Hier kommt ein bisschen Inspiration für dich:
Herzhafte Focaccia mit …
- Sardellen, Oliven und Kapern wie bei Pizza Napoli
- Bärlauchpesto und Pinienkernen
- Artischocken und roten Zwiebeln
- Auberginen- und Zucchinistreifen und weiteren Gemüsesorten wie bei meiner Focaccia Garden
- Parmaschinken, Rucola und Mozzarella wie bei Pizza Parma
- Tomaten und Oregano oder Rosmarin
Süße Focaccia mit …
- Feigen und Honig
- Birne und Ricotta
- Aprikosen, Mandelblättchen und Puderzucker
- Karamellisierten Nüssen
Wie Focaccia aufbewahren?
Wie fast jedes (Hefeteig-)Gebäck, schmeckt Focaccia am besten frisch gebacken. Klar, dann ist es wunderbar fluffig, saftig und knusprig. Weil das Brot eine recht kurze Haltbarkeit hat, empfehle ich dir, dich möglichst schnell darüber her zu machen. Etwa 2 bis 3 Tage kannst du es luftdicht in einem Brotkasten lagern. Wer mag, backt es noch einmal im Ofen auf.
Mein Tipp gegen trockene Focaccia: Lass das Brot im Ganzen und schneide dir stückweise eine Portion ab. So bleibt’s saftig.
Woher kommt Focaccia?
Die einen sagen das Brot stammt aus Apulien, die anderen sagen aus Ligurien. Genauer gesagt aus Genua. Ob’s wirklich stimmt? Das bleibt wohl ein Geheimnis. Fakt ist aber, dass beide Regionen als die Hochburgen der Focaccia gelten. Jede mit ihrem ganz eigenen Rezept.