Wann ich Flammkuchen esse? Einmal im Jahr. Auf dem Weihnachtsmarkt. Ok gut. Manchmal auch noch auf dem Jahrmarkt. Aber das war es auch schon. Vor ein paar Wochen aber, da habe ich versucht jene Teigfladen selber zu machen. Gescheitert bin ich allerdings am Flammkuchenteig. Also schon in der Theorie. Ich habe es erst gar nicht versucht. Flammkuchenteig mit Hefe? Flammkuchenteig ohne Hefe? Flammkuchenteig aus dem Kühlregal? Letzteres definitiv nein - also für mich. Aber ob jetzt mit oder ohne Hefe – das wusste ich bis dato einfach nicht. Mein Tipp: Ohne Hefe. Ob’s stimmt? Ich habe gelesen, recherchiert und gebacken. Aber sieh selbst ...
Was ist Flammkuchenteig?
Ist der Flammkuchenteig ein Pizzateig? Oder vielleicht doch eher ein Blätterteig? An dieser Stelle kann ich dir dazu noch keine Auskunft geben. Denn die Meinungen gehen hier stark auseinander. Was aber klar ist - der Flammkuchenteig ist quasi das Bett, das den Belag -also Zwiebeln, Speck und Schmand (beim Elsässer Flammkuchen) - auffängt. Was noch klarer ist - dünn muss er sein, der Flammkuchen. So dünn, dass er richtig schön knusprig und kross aus dem Ofen - im besten Fall vom Feuer - kommt. Mehr dazu aber jetzt in meinem Test.
Flammkuchenteig selber machen

Flammkuchenteig mit Hefe. Also Pizzateig?
Die Pizza kommt aus Italien, der Flammkuchen aus Frankreich – aus dem Elsass um genau zu sein. Kann der Teig trotzdem dem einer Pizza ähneln? Ja, die Frage ist mir das ein oder andere Mal begegnet. Meine Antwort: Ich weiß es nicht ... Das eine Rezept sagt ja, das andere nein. Das eine Buch sagt vielleicht, das andere auf keinen Fall. In meinen Erinnerungen ist der Flammkuchenteig kein Hefeteig. Ob’s stimmt? Das haben wir in der Redaktion getestet. Das Ergebnis: Zufriedene Gesichter, wohlwollende Komplimente, ... bis wir den Flammkuchen ohne Hefe aufgetischt haben. Die Reaktion war da noch ein kleines bisschen besser.

Zutaten (für 4 Stück)
- 7 g Hefe
- 2 Prisen Zucker
- 200 g Mehl
- 3 Prisen Salz
- 2 EL Öl
- 100 ml Wasser
Zubereitung
- Hefe zerbröckeln und mit Zucker verrühren, bis die Hefe flüssig wird.
- Mehl mit ½ TL Salz, Öl und 300 ml lauwarmen Wasser in eine Schüssel gebe. Angerührte Hefe zugeben und sofort zu einem glatten Teig verkneten. Teig zugedeckt an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen.
Vielleicht der große Bruder oder der ältere Onkel - der Flammkuchen mit Hefeteig hat so einiges mit dem schwäbischen Zwiebelkuchen gemeinsam. Wie du den machst, das verrate ich dir in meinem Zwiebelkuchen Artikel.
Flammkuchenteig ohne Hefe
Ich habe es ja bereits verraten: In meinen Erinnerungen wird der Elsässer Flammkuchen auf Weihnachts- und Jahrmärkten ohne Hefeteig gebacken wird. Ob das auch wirklich so ist? Nach unserem Testergebnis eindeutig „Ja“. „Schmeckt wie auf dem Weihnachtsmarkt“ oder „Sooo gut“ waren nur zwei Reaktionen auf jenen Teig. Der Flammkuchen ohne Hefe ist halt richtig schön kross. Und damit genau so wie er sein soll. Yummy!

Positiver Nebeneffekt: Der Flammkuchenteig ohne Hefe ist in Windeseile zusammen geknetet und muss keine Stunde an einem warmen Ort (Achtung Risikofaktor) gehen. Ich lasse ihn immer 30 Minuten ruhen. Dann lässt er sich einfach besser ausrollen. Hast du mal keine Zeit dafür, auch nicht schlimm: Dieser Teig ist für alle, die schnell in den Genuss von leckerem Flammkuchen kommen wollen!
Zutaten (für 4 Stück)
- 220 g Mehl
- 3 EL Olivenöl
- 1 Eigelb
- 1/2 TL Salz
- 100 ml warmes Wasser
Zubereitung
- Mehl mit 2 EL Olivenöl, Eigelb, Salz und 100 ml Wasser zu einem glatten Teig verkneten. Teigkugel mit restlichem Öl bestreichen, in Folie wickeln und bei Zimmertemperatur ca. 30 Minuten ruhen lassen.
Ohne Hefe, aber auch ohne Carbs kommt dieser Low Carb Flammkuchen daher. Ein Boden aus Eiern, Käse und Quark.
Das Testergebnis: So geht der Original Flammkuchenteig

Eigentlich braucht es diesen Absatz nicht mehr. Du hast wahrscheinlich schon herausgehört, dass in unserem Test der Flammkuchenteig ohne Hefe gewonnen hat. Nein, das habe nicht ich entschieden. Also ja auch. Aber vor allem eine ganze Reihe foodaffine Menschen. Und trotzdem möchte ich dich dazu ermütigen deinen Teig so zu backen, wie du ihn am liebsten magst. Denn das eine Grundrezept gibt es nicht. Wenn meine Recherchen eins ergeben haben, dann dass es hier kein richtig und kein falsch gibt.
Geht’s auch glutenfrei und vegan?
Du verträgst kein Gluten? Du ernährst dich vegan? Kein Problem. Der einfache Ölteig lässt sich natürlich entsprechend anpassen. Wie einfach das geht, verrate ich dir jetzt.
Glutenfreier Flammkuchenteig
Weizenmehl kannst du durch glutenfreie Mehlalternativen ersetzen. Allerdings nicht 1:1. Für einen glutenfreien Flammkuchenteig benötigst du eine Mehlmischung. Diese sollte aus 1-2 Teilen glutenfreien Mehlen plus 1 Teil glutenfreies Stärkemehl bestehen. In der Regel bekommst du diese Mischungen aber auch schon fertig zu kaufen. Wie das für einen Flammkuchenteig für zwei Personen aussehen könnte?
- Backofen auf 250 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backblech mit Backpapier belegen.
- 2 TL gemahlene Flohsamenschalen mit 200 ml Wasser verrühren, quellen lassen.
- 260 g Reismehl mit 140 g Kartoffelstärke und 1 TL Salz mischen. Gequollene Flohsamenschalen und 6 EL Olivenöl dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten.
- Teig halbieren und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche oder auf Backpapier ausrollen und nach Belieben belegen. Im heißen Ofen 10-15 Minuten backen.
Veganer Flammkuchenteig
Das Gute beim klassischen Flammkuchenteig? Er wird ohne Butter und nur mit einem Eigelb zubereitet. Und das kannst du in diesem Fall einfach weglassen. Damit das Mengenverhältnis aber trotzdem passt, hier noch einmal das Rezept für zwei vegane Flammkuchen Schritt für Schritt niedergeschrieben.
- Backofen auf 250 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.
- 220 g Mehl mit 2 EL Olivenöl, 0,5 TL Salz und 115 ml Wasser zu einem glatten Teig verkneten. Zu einer Kugel formen und mit 1 EL Öl bestreichen, 30 Minuten ruhen lassen.
Teig halbieren und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu zwei dünnen Fladen ausrollen und nach Belieben belegen und im heißen Ofen 10-12 Minuten backen.
Drei Tipps für knusprigen Flammkuchen
Bleibt noch die Frage, wie dein Flammkuchen so richtig schön knusprig wird. Dabei spielt zum einen der Teig eine wichtige Rolle. Ja. Aber zum anderen auch die die richtige Zubereitung im Ofen. Deswegen hier noch einmal meine drei ultimativen Tipps für ein knuspriges Ergebnis:
- Den Teig ohne Hefe zusammenkneten. Am besten geht das mit einer Küchenmaschine. Ich nehme dafür am liebsten meine MUM 5.
- Den Teig hauchdünn ausrollen. Je dünner, desto knuspriger. Wie das am einfachsten geht? Flammkuchenteig 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen und direkt auf Backpapier ausrollen. Falls er sich wieder zusammenzieht, noch einmal ruhen lassen und erneut ausrollen.
- Mit PerfectBake backen. Meine absolute Geheimwaffe. Denn der Ofen hat eine extra Flammkuchen-Stufe und backt dadurch einfach noch ein bisschen heißer als ein “normaler Ofen”. Und schaltet sich automatisch aus, wenn der Fladen perfekt ist.

Flammkuchen wird erst so richtig knusprig, wenn du ihn über offener Flamme backst? Wer behauptet denn sowas? Das Einzige, das du brauchst, ist die Intensivhitze von Bosch. Da wird die Unterseite richtig schön knusprig und die Oberseite unglaublich saftig. Einfacher Oberhitze und doppelter Unterhitze sei Dank. Funktioniert auch bei Pizza richtig gut.
Was du machst, wenn du keinen Ofen mit jener Funktion hast? In diesem Fall Backofen auf höchster Stufe vorheizen (250 °C Ober-/Unterhitze). Und Flammkuchen erst in den Ofen geben, wenn dieser auch wirklich heiß ist. Falls du hast, zusätzlich noch einen Pizzastein verwenden. Und diesen nach Herstellerangaben im Ofen mit aufheizen lassen. Der Stein hilft dabei, dass der Boden knuspriger backt. Falls du keinen Pizzastein hast, alternativ ein Backblech im Ofen mit aufheizen lassen. Nach ca. 10 Minuten ist der Flammkuchen dann auch schon fertig gebacken.
Flammkuchenteig kaufen
Du hast keine Zeit? Dann ist der Flammkuchenteig ohne Hefe genau der Richtige für dich. Da muss nichts gehen. Und du musst nichts können. Ja, wirklich. Easypeasy ist das. Du hast aber so gar keine Zeit? Ja, dann tut es auch der Griff ins Supermarktregal. Kein Hefeteig, kein Blätterteig, sondern Flammkuchenteig kaufen. Blätterteig verwende ich übrigens auch mal. Aber nur für meine Flammkuchenschnecken. Beim Elsässer Original muss es auch der Original (Flammkuchen-)Teig sein.
Der beste Flammkuchen-Belag
Wie bei fast allen Rezepten, gibt es immer ein Original. Oder ein Rezept mit dem alles begann. In diesem Fall der Elsässer Flammkuchen. Charakteristisch hierfür Schmand, Zwiebel und Speck. Du kannst deinen Flammkuchen aber mit allem anderen belegen, worauf du Lust hast. Da wären:
- Flammkuchen mit Spinat und getrockneten Tomaten
- Flammkuchen mit Lachs
- Flammkuchen mit Ziegenkäse und Honig
- Flammkuchen mit süßem Apfel
Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auch lecker: Pissaladière - eine Art französischer Zwiebelkuchen. Mal probieren?
Hilfe! Mein Flammkuchenteig …
… zieht sich beim Ausrollen zusammen
Ab und zu zickt dein Teig ein bisschen rum? Das kommt in jeder guten Backstube vor. Wenn sich der Teig partout nicht richtig ausrollen lässt, ist er vermutlich ‚gestresst‘. Was hilft sind:
- Ruhepausen. Bevor du deinen Teig ausrollst, solltest du ihn mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
- Wärme. Der Teig sollte am besten auf Zimmertemperatur sein. Das macht ihn geschmeidiger.
- Erneut Durchkneten. Speziell bei Hefeteig ist nach dem Gehen das erneute, kräftige Durchkneten ratsam.
- Ausrollen mit Pause. Heißt: Ausrollen, kurz liegen lassen, wieder ausrollen. So kannst du dich Stück für Stück dem dünnen Fladen nähern.
… wird nicht richtig kross
Falls dein Flammkuchen nicht richtig kross aus dem Ofen kommt, könnte das an der Backtemperatur liegen. Optimal ist starke Hitze. Stell deinen Backofen auf Umluft und maximale Temperatur. Das Backblech sollte im Ofen mit aufheizen – so wird der Flammkuchenteig richtig knusprig.
… wird erst am nächsten Tag gebraucht
Flammkuchenteig ohne Hefe lässt sich prima vorbereiten. Einfach alle Zutaten wie gewohnt verkneten und den Teig portionsweise ausrollen. Die Fladen kannst du übereinanderstapeln und mit Backpapier voneinander trennen. Sofort in Folie einschlagen und bis zum nächsten Tag kaltstellen.
Wenn du deinen Flammkuchenteig mit Hefe zubereitest, kannst du ihn über Nacht langsam im Kühlschrank gehen lassen. Vor dem Ausrollen solltest du den Teig aber mindestens 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Noch einmal kräftig durchkneten und wie gewohnt weiterverarbeiten.
Übrigens: Flammkuchenteig lässt sich sogar schon fertig belegt einfrieren. Ähnlich wie eine Pizza. So ist er mehrere Monate haltbar. Dafür den Teig wie gehabt ausrollen, belegen und am besten in Folie einschlagen. Zum Aufbacken: Backofen auf 250 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und die gefrorenen Fladen 10-15 Minuten knusprig backen.