Komisch, oder? Da ist Milchreis eines meiner Lieblingsessen und ich weiß immer noch nicht, wie man es richtig – also richtig im Sinne von ohne Anbrennen – zubereitet. Aber irgendwie hat mir das auch noch nie jemand gesagt geschweige denn gezeigt. Früher hat das Mama für mich gemacht. Heute macht das niemand mehr für mich. Heute koche ich meinen Reisbrei selber. Ich habe sie zwar schon das ein oder andere Mal angerufen und mich über meinen verbrannten Milchreis beschwert. Aber so richtig helfen, konnte sie mir nicht. „Du musst den Zucker von Anfang an dazugeben.“ – Aber wird der Reisbrei dann nicht fest und kompakt? Außerdem bereite ich meinen süßen Reis doch meistens während der Arbeitszeit zu. Also ich am Schreibtisch, der Milchreis auf dem Herd. Viel Rühren ist da nicht. Und weil ich keine Lust mehr auf angebrannten Milchreis habe, habe ich das Internet durchforstet und allerhand Möglichkeiten getestet, wie mein Milchreis (endlich) perfekt wird.
- 1. Welcher Reis für Milchreis?
- 2. Wie viel Reis und wie viel Milch?
- 3. Wie Milchreis kochen ohne Anbrennen?
- 4. Das Rezept für deinen Milchreis
- 5. Geht's noch einfacher?
- 6. Wann ist Milchreis fertig?
- 7. Keine Milch, sondern ...
- 8. Womit Milchreis verfeinern?
- 9. Was zu Milchreis essen?
- 10. SOS: Mein Milchreis wird nicht weich
Welcher Reis für Milchreis?
Milchreis gibt es ja als eigene Reissorte zu kaufen. Zum Glück. Aber weißt du, was das für eine Sorte Reis ist? Hier kommt die Erklärung: Milchreis ist ein Rundkornreis. Das Korn ist besonders groß und rund. Und kann so am meisten Milch aufsaugen. Außerdem enthält Rundkornreis mehr Stärke als zum Beispiel Langkornreis. Was dafür sorgt, dass die Körner richtig schön aneinanderkleben. So wie du es auch vom Risotto kennst.
Apropos Risotto. Mag ich zum Glück auch richtig gerne. Besonders Kürbisrisotto! Und daher habe ich auch immer Risotto Reis zu Hause. Das ist nämlich die perfekte Alternative, wenn es mal keinen Milchreis mehr gibt. Was auch gut funktioniert: Paella Reis. Beide haben die gleichen Eigenschaften wie Milchreis. Sind aber etwas körniger.
Wie viel Reis und wie viel Milch?
Für Milchreis brauchst du Milch und Reis. Mehr nicht. Ich gebe immer noch ein bisschen Salz und Zucker dazu. Würde ich dir auch empfehlen. Aber das ist Geschmackssache. Theoretisch reichen Milch und Reis tatsächlich aus. Wie viel du von beiden brauchst? Das hängt ganz davon ab, ob du deinen Reisbrei als Hauptspeise oder als Dessert bzw. Snack servieren möchtest. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du das Verhältnis von Reis und Milch einhältst. Als Faustregel sagt man: 1 Teil Reis auf 4 Teile Milch.

Wie Milchreis kochen ohne Anbrennen?
Lass uns zuerst mal klären, warum Milchreis überhaupt anbrennt. Der Schuldige ist nämlich nicht der Reis, sondern die Milch. Diese besteht aus einer Kohlenstoffverbindung, welche sich beim Überhitzen in ihre Bestandteile aufspaltet. Ein Bestandteil davon ist Eiweiß, welches sich am Topfboden festsetzt und schlussendlich anbrennt. Bedeutet also für mich, dass ich das Aufspalten der Verbindung bzw. das Festsetzen des Eiweißes verhindern muss. Wie das am besten gelingt? Das habe ich für dich fünf Mal getestet.

Milchreis im Bett
Fangen wir direkt mit DEM Milchreis Rezept überhaupt an. Ich weiß jetzt nicht, ob der Milchreis seinen Ursprung im Bett hat. Auf jeden Fall haben doch alle Omis so ihren Reisbrei gekocht. Milch aufkochen lassen, Reis dazugeben und unter der warmen Bettdecke quellen lassen.
Fazit: Dauert lange. Sehr, sehr lange. Aber klappt. Die milde Temperatur verhindert das Aufspalten und damit auch das Anbrennen. Kann aber dementsprechend auch drei bis vier Stunden dauern. In meinem Fall haben die Körner die Milch noch nicht mal komplett aufgenommen.
Milchreis über dem Wasserbad
Was mit Schokolade geht, muss doch auch mit Reisbrei gehen, oder? Dafür einfach Wasserbad vorbereiten, Reis mit Milch hineingeben und quellen lassen.
Fazit: Braucht Zeit, aber nicht ganz so viel Zeit, wie der Milchreis im Bett. Durch die gleichbleibende und indirekte Hitze brennt hier ebenfalls nichts an. Ziel erreicht.
Topf mit Wasser ausschwenken
Kochtopf vor dem Kochen mit Wasser ausspülen. Und schon soll nichts mehr anbrennen. Klingt zu schön (und einfach), um wahr zu sein, oder?
Fazit: durchgefallen. Und zwar auf ganzer Linie. Der Reis ist vollständig angebrannt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Milch mit Zucker aufkochen
Normalerweise rührt man den Zucker ja erst ganz zum Schluss unter den Reis. Bei dieser Variante kommt er aber von Anfang an dazu. Ob’s klappt?
Fazit: zweiter Platz eins. Hätte ich auch nicht gedacht. Aber so ein bisschen Zucker bringt es tatsächlich. Dieser setzt sich nämlich ab und legt sich als schützender Film auf den Topfboden. Nimmt dir natürlich nicht das regelmäßige Umrühren ab. Das musst du trotzdem machen. Daher auch nur der zweite Platz eins.
Milchreis mit PerfectCook
Alles wie gehabt. Keine neue Zutat. Kein extra Schritt. Einfach den Bosch PerfectCook Kochsensor anschalten und ihn die Arbeit machen lassen.
Fazit: erster Platz eins. Dieser kleine Kochsensor verhindert tatsächlich das Anbrennen und nimmt dir auch noch die ganze Arbeit ab. Du musst deinen Reis nur einmal – nach der Hälfte der Zeit – umrühren. Ansonsten kannst du dich zurücklegen und tun, worauf auch immer du Lust hast. Der Grund: Der Kochsensor reguliert die Temperatur so, dass die Milch nicht überhitzt wird und sich nicht aufspalten kann.

Man muss fairerweise sagen, dass die Milch hier ganz leicht angesetzt hat. Ist aber kein Anbrennen. Sondern nur ein kleiner Film auf dem Boden, der zurückgeblieben ist. Und den nehme ich gerne in Kauf.
Das Rezept für deinen Milchreis
So wird's gemacht:
Geht's noch einfacher?
Mein großes Problem mit Reisbrei ist ja, dass ich meistens sofort Lust darauf habe. Langes Warten ist da nicht. Ob das auch schneller geht? Ja, das geht es tatsächlich. Wenn du deinen Milchreis in der Mikrowelle zubereitest, kannst du dir ungefähr die Hälfte der Zeit sparen. Gleiches gilt für die Zubereitung im Dampfbackofen. Positiver Nebeneffekt: Du musst kein einziges Mal rühren. Beachte: Beide Varianten werden nicht ganz so cremig wie Omas Klassiker. Sie sind etwas kompakter und körniger.
Milchreis in der Mikrowelle
- 250 g Reis und 1 l Milch in eine mikrowellengeeignete Glasschüssel geben.
- 7 Minuten bei 900 Watt aufkochen lassen.
- 20 Minuten bei 300 Watt fertiggaren, gelegentlich dabei umrühren.
Milchreis im Dampfbackofen
- 250 g Reis und 1 l Milch in einen ungelochten Dampfgarer Behälter geben.
- Bei Dampfgarstufe 100 °C ca. 35 Minuten garen.
- Vor dem Servieren ggf. Milchhaut abnehmen.
Du kannst bei beiden Rezepten natürlich so viel Zucker unterrühren, wie du möchtest.
Wann ist Milchreis fertig?
Das Schöne beim Milchreis ist ja, dass man ihn weder zu lang noch zu kurz kochen kann. Klar – wenn er noch etwas körnig ist, ist das vielleicht nicht ganz so schön. Daher lieber etwas länger quellen lassen. „Kaputt kochen“ kannst du nichts. Außerdem entscheidest am doch du, wie du ihn am liebsten magst. In der Regel braucht dein Milchreis 60 Minuten.
Keine Milch, sondern ...
Du trinkst keine Kuhmilch? Gar kein Problem. Du kannst deinen Reisbrei auch mit deinem liebsten Pflanzendrink oder mit Kokosmilch – der cremigen – zubereiten. In Thailand findest du zum Beispiel überhaupt keinen klassischen Reisbrei. Nur Sticky Rice. Und das ist Milchreis mit Kokosmilch - im Wasserdampf gegart. Du kannst deinen veganen Milchreis natürlich wie den klassischen Reisbrei zubereiten. Einfach Kuhmilch durch eine vegane Alternative ersetzen - fertig. Welche Pflanzendrinks besonders gut schmecken?
- Mandelmilch
- Hafermilch
- Reismilch
- Kokosmilch
Womit Milchreis verfeinern?
Omas Rezepte sind die Besten – klar. Blöd nur, wenn man zwei Omas und zwei Rezepte hat. Oma Hanna hat ihren Milchreis immer so gemacht, wie du ihn hier findest. Oma Irene kocht ihren Reisbrei mit Vanille-Puddingpulver. Und Susannes Oma Kuni hebt nach dem Backen etwas Eischnee unter. Ganz schön viele Oma-Rezepte für ein einziges Gericht. Warum, wieso, weshalb?
Milchreis mit Ei
Das mit dem Ei – das kenne ich doch irgendwoher. Ja – Susanne rührt unter ihren Grießbrei ein Ei. Hat sie sich wohl bei Oma Kuni abgeguckt?! Ei unbedingt trennen und Eiweiß steif schlagen. Das Eigelb sorgt für einen vollmundigen, cremigen Geschmack. Das (steif geschlagene) Eiweiß macht deinen Milchreis wunderbar fluffig. Je nach Belieben kannst du auf 250 g Milchreis 1-2 Eier unterrühren.
Milchreis mit Sahne
Keine Lust auf Ei? Dann bereite deinen süßen Reis mit süßer Sahne zu. Hat fast den gleichen Effekt. Macht deinen Reisbrei nicht ganz so locker, aber wunderbar vollmundig und cremig. An dieser Stelle gibt es zwei Möglichkeiten:
- Reis wie gewohnt zubereiten. Vor dem Servieren 200 ml Sahne steif schlagen und unterheben.
- Milch durch einen Teil Sahne ersetzen. Dafür 250 g Reis mit 700 ml Milch und 300 ml Sahne zubereiten.
Milchreis mit Vanilleschote
Du magst Vanille? Dann bereite deinen Reis mit einer Vanilleschote zu. Das verändert nicht die Konsistenz, sondern „nur“ den Geschmack. Einfach eine Vanilleschote halbieren, Mark herauskratzen und beides mit in die Milch geben.
Milchreis mit Vanillepudding
Noch vanilliger und noch schlotziger wird es, wenn du deinen Reisbrei nicht mit einer Vanilleschote, sondern mit Vanillepudding kochst. Die Konsistenz ist irgendetwas zwischen Pudding, Flan und Brei. Schlotzig trifft es schon ganz gut. Dafür 6 EL Milch abnehmen und mit einem Päckchen Vanillepuddingpulver verrühren. Mit restlicher Milch und Reis wie gewohnt zubereiten. Angaben beziehen sich auf ein Rezept für 4 Personen.
Was zu Milchreis essen?
Kirschen? Apfelkompott? Für mich gibt es Milchreis nur mit Zucker und Zimt. Mit einer Ausnahme. Und das ist oben genannter Sticky Rice. Dazu liebe ich frisch aufgeschnittene Mango. Ansonsten mag ich die einfache Variante tatsächlich am liebsten. Geht dir anders? Dann kommen hier ein paar Ideen, womit du deinen Reisbrei essen kannst: Milchreis ...
- ... mit Kirschen
- ... mit Apfelkompott
- ... mit Pflaumenkompott
- ... mit Zwetschgenröster
- ... mit Blaubeerkompott
- ... mit Rhabarberkompott
- ... mit Rote Grütze
- ... mit (Erdbeer-)Marmelade
- ... mit Schokolade oder Kakao Pulver
- ... mit Erdbeeren
- ... mit Mandarinen (aus der Dose – dann aber ohne Zucker zubereiten)
- ... mit Eierlikör
- Sticky Rice mit Ananas
Du hast alle dreizehn Varianten bereits ausprobiert? Dann kannst du deinen Reisbrei mit ein bisschen mehr Aufwand ganz einfach in einen Milchreiskuchen oder in einen Milchreisauflauf verwandeln.
SOS: Mein Milchreis wird nicht weich
Man sagt ja, dass man den Zucker erst ganz zum Schluss dazugeben soll. Zucker soll nämlich das Weichwerden vom Reis verhindern. Ob’s stimmt? Kann ich nicht eindeutig sagen. So ein bisschen hat es sich abgezeichnet. Ansonsten gibt es noch drei andere Möglichkeiten, die du beim nächsten Mal beachten solltest:
- Milchreis verwenden! Klassischer Rundkornreis bleibt körnig und wird kaum weich
- Milchreis muss zwar nur quellen, braucht aber trotzdem Hitze. Daher einmal aufkochen lassen und bei geringer Hitze quellen lassen. Je niedriger die Temperatur, desto länger braucht dein Milchreis, bis er weich ist.
- Wenn die Milch aufgebraucht, aber dein Reis noch nicht weich ist, kannst du ruhig noch etwas Milch dazugeben. Je nach Sorte saugt sich der Reis schon mal mit etwas mehr Milch auf.
Ich befürchte, dass du deinen Reis nicht retten kannst. Einfach noch mal probieren und wie im Rezept angegeben zubereiten. Milchreis kann eigentlich nicht nicht funktionieren.