Ich weiß nicht, ob ich die Geschichte schon mal erzählt habe. Ich erzähle hier ja ganz schön viel. Wenn ja, dann hüpf gleich einen Absatz weiter. Wenn nein, dann weißt du in ein paar Minuten über den Beginn meiner Liebe zum Rhabarber Bescheid. Diese Liebe hat nämlich – wie soll es auch anders sein – bei Oma begonnen. Obwohl es keine Liebe auf den ersten Blick war – nein. Den ersten Rhabarberkuchen – es war sogar ein Rhabarberkuchen mit Streusel – habe ich kopfschüttelnd abgelehnt. Bis zu jenem Augenblick. Irgendwann nämlich, als ich mal wieder mit Oma im Garten war, hat sie mir eine Stange Rhabarber hingehalten. Begeisterung sah anders aus. Sie schnell in das Haus geflitzt, ein kleines Pöttchen mit Zucker geholt und mir ebenfalls entgegengestreckt. „Probier mal!“. Und da war es um mich geschehen. Weißt du, wie gut frischer Rhabarber mit Zucker schmeckt? Unglaublich gut! So gut, dass Oma und ich am selben Nachmittag noch einen Rhabarberkuchen mit Streusel und Vanillecreme gebacken haben. Und plötzlich wurde jener Klassiker kurzerhand zu meinem Lieblingskuchen erklärt.
In der Hauptrolle: die Streusel
Ja, in meinem Kuchen spielen Streusel die Hauptrolle. Nicht falsch verstehen. Meine Liebe zum Rhabarber hält immer noch an. Sehr sogar. Aber viel passiert damit ja nicht. Waschen, Enden abschneiden und in zwei bis drei cm lange Stücke schneiden – fertig. Für richtig gute Streusel braucht es da schon ein bisschen mehr. Die Zutaten: Mehl, Zucker und Butter. In diesem Fall auch noch ein Ei. Die Zubereitung ist fix erledigt. Ähnlich schnell, wie bei einem Rührteig. Und (fast) genauso einfach – wenn man weiß, wie’s geht. Und das kannst du in meinem Streuselkuchen Guide nachlesen. Hier habe ich nämlich getestet, wie deine Butterstreusel knusprig und dein Kuchen saftig wird. Ein paar Tipps verrate ich dir schon jetzt:
- Kalte Butter sorgt für knusprige Streusel, läuft aber auseinander. Flüssige Butter behält hingegen ihre Form
- Streuselteig „brechen“, nicht zwischen den Fingern zerreiben
- Streusel kurz vor Ende der Backzeit mit kaltem Wasser benetzen
Pudding oder Quarkcreme?
Oma hat ihren Rhabarberkuchen mit Streusel mal mit Pudding und mal mit Quarkcreme gemacht. Das Rezept für ihren Rhabarberkuchen mit Pudding findest du hier. Das Rezept mit der Creme bekommst du jetzt. Ich mag beide richtig gerne. Der Kuchen mit Pudding ist perfekt für den „ich-mach-was-ich-will“-April. Der Kuchen mit Quarkcreme kommt im sonnengeküssten Mai auf den Tisch. Letzterer schmeckt nämlich frischer, erinnert ein bisschen an Käsekuchen. Ist er irgendwie auch. Die Basis bildet Quark. Dazu Sahne, Puddingpulver (oder Speisestärke), Zucker und ein bisschen Zitrone. Ein Käsekuchen mit Rhabarber und Streusel quasi. Oder ein Rhabarberkuchen mit Käse und Streusel. Oder ein Streuselkuchen mit Rhabarber und Käse. Oder einfach nur ein oberleckerer Omi-Kuchen, der mein Herz jedes Mal ein kleines bisschen höherschlagen lässt.
Auch oberlecker und mit drei Schichten ist dieser Zauberkuchen. Unten Pudding, in der Mitte eine Creme und oben ein fluffiger Biskuit. Du denkst das ist kompliziert? Papperlapapp, aus nur einem Teig zauberst du den Kuchen mit drei Schichten.