Hast du auch so ein Rezept, das immer dann zum Einsatz kommt, wenn es besonders gut werden soll? Bei mir sind das saftige Brownies. Als ich meine Abschlusspräsentation in der Uni gehalten habe, gab’s Brownies. Beim zweiten ersten Date mit meinem Freund – was lange währt und so – gab’s Brownies. Als ich seine beiden Herzmenschen kennengelernt habe, gab’s ... na, du weißt schon. Ja, Schokolade macht glücklich. Trotzdem wundere ich mich immer wieder, welch’ Jubelschreie jene Schokobömbchen auslösen können. Ich so (natürlich nur in Gedanken): Hallo? Das sind doch nur Brownies? Schon mal was von Naked Cake gehört? Diesen atemberaubenden Torten? – Mein Freund hat mich dann aufgeklärt. Schokolade sei Gold. Und Schokolade in matschiger/flüssiger Form sei wie das Aufspüren von Donald’s Goldmine. Versteh’ ich nicht. Jene Schokoschnitten gibt es doch an jeder Ecke. Wieso dann meine? Weil es richtig saftige Brownies scheinbar nur ganz, ganz selten gibt. Wie du die Besten des Landes backst? Das habe ich für dich in meinem Backlabor getestet und dir all meine Erkenntnisse in DEM Brownie Rezept überhaupt niedergeschrieben.
- 1. Was die besten Brownies ausmacht
- 2. Und wie werden sie jetzt saftig und fudgy? Der große Test!
- 3. Die Zutaten für deine Brownies
- 4. Das Rezept für deine Brownies
- 5. Brownies backen. Und zwar nicht zu lange
- 6. Und zum Schluss die Toppings
- 7. Brownies schmecken an Tag 2 und 3 noch besser
- 8. Brownies als gesunde oder vegane Schnitten? So geht’s!
Was die besten Brownies ausmacht
Wie richtig gute Brownies sein müssen? Was ist das denn für eine Frage? Gibt es auch schlechte? Ja, scheinbar schon ... Ok, ich habe auch schon solche gegessen. Aber das ist für mich dann kein Brownie. Ein Schokokuchen vom Blech vielleicht. Ein schlechter Schokokuchen. Aber ein Brownie ist ein Brownie. Ich sage ja auch nicht zu einem Cheesecake Käsekuchen. Oder umgekehrt. Also hier meine drei Anforderungen:
- Brownies müssen saftig sein. Richtig schön saftig. Oder auch fudgy, wie man sagt. Im besten Fall befinden sie sich irgendwo zwischen einem Schokokuchen und einem Schokokuchen mit flüssigem Kern.
- Brownies müssen schokoladig sein. Und zwar richtig schokoladig. Ist doch logisch denkst du jetzt? Nein, ist es leider nicht.
- Brownies müssen eine leichte Kruste haben. Ja, das gibt es hier bei uns nicht oft. Aber in Amerika, da wo die kleinen Schokoschnitten herkommen, ist das gang und gäbe. American Chocolate Bronwies haben tatsächlich immer eine feine Kruste.
Und wie werden sie jetzt saftig und fudgy? Der große Test!
Ich habe mein Lieblingsrezept ja schon gefunden. Nicht von heute auf morgen. Sondern eher nach Jahren - nach etlichen Stunden des Probierens und Backens. Wahrscheinlich sind es drei oder vier Rezepte, die hier ihren Einfluss haben. Und trotzdem habe ich das Netz nochmal nach Tipps und Tricks für dich durchforstet. Und meine Kollegen zum Test gebeten.

Für noch mehr Saftigkeit: Maronenmehl. Ob's stimmt?
Wenn du in einem Rezept Mehl liest, ist in der Regel das Mehl Typ 405 gemeint. Also das Mehl, das jeder zu Hause hat. Ich backe meine Schokoschnitten schon seit ein paar Jahren mit Maronenmehl. Sie sollen dadurch saftiger und aromatischer werden. Und sind zudem auch noch glutenfrei. Ob’s geklappt hat? Und wie! Im direkten Vergleich zu den klassischen Brownies haben sie eindeutig gewonnen.
Für noch mehr Saftigkeit: Muscovadozucker. Ob's stimmt?
Neben Maronenmehl soll auch Muscovadozucker für mehr Saftigkeit sorgen. Ich mach’s schon immer so. Und die Amerikaner auch. Deshalb habe ich alle Schokobomben automatisch mit Muscovadozucker gebacken. Für euch aber zum Beweis noch einmal im Vergleich mit normalem Zucker. Letztere sind eindeutig durchgefallen.
Apropos: Bist du beim Rezepte-Stöbern auch schon mal über "cups" und "oz." gestoßen und hast dich gefragt, was das in Gramm bedeutet? Hüpf mal schnell rüber zu meinem Artikel Cup in Gramm umrechnen, da hast du alle Maßeinheiten auf einen Blick.
Für noch mehr Schoko-Geschmack: Espresso. Ob's stimmt?
Die einen setzen auf Bier, die anderen auf Espresso. Beides soll den Schoko-Geschmack verstärken. Ob’s schmeckt? Ohja! Im direkten Vergleich haben die Brownies mit Espresso gewonnen. Du magst keinen Kaffee? Keine Sorge! Den Espresso schmeckst du nicht raus. Er macht die Schokobomben einfach nur vollmundiger. Eben perfekt!
Für eine leichte Kruste: Öl. Ob's stimmt?
In Amerika haben alle Brownies eine leichte Kruste. Bei uns irgendwie nicht. Das Geheimnis soll in einem einzigen Löffel Öl liegen. Und im (richtigen) Aufschlagen der Eier. Ob’s geklappt hat? Mit ein bisschen Fantasie – ja. Aber unsere Testesser fanden jene Konsistenz nicht unbedingt besser als vorher.
Die Zutaten für deine Brownies
Es gibt Zutaten, die sind unabdingbar. Und es gibt Zutaten, über die darf gesprochen werden. Letzteres haben wir ein paar Zeilen weiter oben gemacht. Hier also noch einmal alle im Überblick:
- Butter: Zutat Nummer eins. Und für mich (natürlich) die Wichtigste. Nicht durch Öl oder andere Fette austauschen. Nur gute deutsche Markenbutter zählt.
- Schokolade, Kakao und Espresso: Oder aller guten (Schoko-)Dinge sind drei. Schokolade in flüssiger Form (und ausgekühlt). Kakao in Kombination mit Mehl – aber nur der Echte. Und Espresso als Katalysator quasi.
- Zucker und Muscovadozucker: Die Kombi macht’s. Zucker ist klar. Sorgt für die Süße. Muscovadozucker bringt nochmal extra Feuchtigkeit mit. Und sorgt für einen leichten Geschmack nach Karamell. Am besten den Dunklen nehmen.
- Eier: Natürlich nur die von glücklichen Hühnern. Nicht schaumig aufschlagen, sondern kurz unter die kalte (!!!) Schoko-Masse schlagen. Sonst wird’s hart.
- Maronenmehl: Gibt eine leicht nussige Note ab. Und ist noch ein bisschen feuchter als klassisches Haushaltsmehl. Bekommst du im gut sortierten Supermarkt, Reformhaus oder im Internet.
- Backpulver und Natron: Nein, Brownies sollen nicht aufgehen. Also nicht so richtig. Ein bisschen Triebmittel muss aber sein. Sonst ähneln sie einem Stein.
Das Rezept für deine Brownies
Brownies backen. Und zwar nicht zu lange
Regel Nummer eins: die richtigen Zutaten. Regel Nummer zwei: die richtige Zubereitung. Regel Nummer drei: die richtige Backzeit. Denn hier wird das Spiel um Brownies gewonnen oder verloren. Da aber jeder Backofen anders backt, kann ich dir nur einen groben Richtwert geben. Ich mache es immer so, dass ich das erste Mal nach 17 Minuten nach meinen Brownies schaue. Auf die Oberfläche drücke und dann entscheide, ob ich sie herausnehme. Kleben Finger und Teig nicht mehr aneinander, dann raus damit!
Übrigens backe ich den Teig immer in einer kleineren, quadratischen Form (23 x 23 cm). So haben die Schokoböbchen später die perfekte Dicke. Falls du keine Form hast, einfach Brownies vom Blech backen. Dafür die Zutatenmenge verdoppelt und den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Blech streichen. Im heißen Ofen 20-25 Minuten backen. Aber auch hier gilt: Brownies lieber zu früh als zu spät aus dem Ofen nehmen. Heißt für dich: Ebenfalls ab Minute 17/18 in den Ofen linsen und den Test machen. Bleibt kein Teig mehr am Finger hängen, sind sie fertig.
Und zum Schluss die Toppings
Diese Brownies sind so gut, die brauchen überhaupt kein Topping. Also wenn es nach mir geht. Mein Freund hingegen, der würde ja am liebsten auf alles Oreos und Kirschokolade hauen. Was sonst noch geht? Hier meine Top 7:
- Walnüsse
- Weiße Schokolade
- Oreos - so wie bei diesen Cheesecake-Oreo-Brownies
- Kinderschokolade - so wie bei meinen Kinderschokolade-Muffins
- Snickers
- Streusel
- Cheesecake (einfach die Hälfte der Masse nehmen)
Brownies schmecken an Tag 2 und 3 noch besser
Ok, du hast mich erwischt. Eigentlich mag ich Brownies ja so gerne, weil ich sie so wunderbar vorbereiten kann. Abends backen und am nächsten Morgen damit glänzen. Genau mein Ding. Glaubst du nicht? Auch das haben wir getestet. Und das Ergebnis war eindeutig. Jedes einzelne Schokobömbchen hat am nächsten Tag besser geschmeckt. Jeder. Deshalb unbedingt ruhen lassen. Nicht im Kühlschrank, sondern einfach nur mit Alufolie abgedeckt aufbewahren.
Brownies als gesunde oder vegane Schnitten? So geht’s!
Lass mich ehrlich zu dir sein: Unsere gesunden Brownies sind super. Sonst hätten wir sie ja auch nicht veröffentlicht. Aber sie schmecken eben nicht wie Brownies im klassischen Sinne. Nicht schlechter – nein. Einfach anders. Meine Süßkartoffel Brownies zum Beispiel schmecken richtig gut. Ein bisschen „dumpfer“, also nicht so schokoladig und vollmundig. Aber gut. Gleiches gilt für meine Low Carb Brownies und veganen Brownies. Die Süßkartoffel-Schnitten sind übrigens auch vegan. Und glutenfrei. Ein Allroundtalent quasi.