Ich weiß auch nicht so genau, aber irgendwie ist der Hype um Churros an mir vorbei gegangen. An meiner Schwester hingegen nicht. Denn wie ich heute weiß, hat sie mich vergangenen Juli nur besucht, um auf der Rheinkirmes eben genau jene Süßigkeit zu essen. Und ich dachte, sie hätte die 190 Kilometer Fahrtzeit auf sich genommen, um mich zu sehen. Pfffff.
Dazu musst du wissen, Anna wohnt in einem 1000-Seelen-Dorf. Da gibt es weder eine Kirmes noch Churros. Spontan ist da nicht. Und genau deshalb habe ich mich vergangene Woche mit ihr in mein Backlabor eingeschlossen, um das beste (und einfachste) Churros Rezept kreieren zu können. Einmal als Churros con chocolate und einmal als Churros con canela – mein heimlicher Favorit.
Was sind Churros und wo kommen sie her?
Churros sind nichts anderes als eine Art Fettgebäck. Quasi die spanischen Verwandten unserer Windbeutel. In Spanien isst man den Klassiker immer und überall. Am liebsten aber in Schokolade getunkt zum Frühstück oder spät abends – wie zum Beispiel nach einer feuchtfröhlichen Silvestersause. Es liegt also nah, dass Churros ihren Ursprung in Spanien haben. Die einen sagen ja, die anderen sagen nein. Nur um mal zwei Theorien zu nennen: Das Fettgebäck soll auf der einen Seite von Portugiesen auf einer Expedition in China entdeckt worden sein. Auf der anderen Seiten sollen Araber das Gebäck mit nach Spanien gebracht haben, wo es aber lange Zeit nur wenig Beachtung gefunden hat. So oder so: Spanien ist DAS Churros-Land überhaupt.
Churros werden übrigens „tschurros“ ausgesprochen – mit rollendem r versteht sich.
Welcher Teig für Churros?
Wenn Churros die spanischen Verwandten der Windbeutel sind, werden sie sicherlich auch aus Brandteig hergestellt, richtig? Sowas von richtig! Noch vor einem Jahr hätte ich spätestens an dieser Stelle aufgegeben. Das kann ich zum einen wegen meiner Schwester nicht machen. Zum anderen habe ich den Brandteig seit meiner Windbeutel-Sause tatsächlich lieb gewonnen. So schwer ist das mit dem Abbrennen nämlich nicht. Im Gegenteil. Hier für dich meine 5 Gebote mit Gelinggarantie:
- Die Reihenfolge ist entscheidend. Zuerst die Milch, dann die Butter und zum Schluss das Mehl in einem Rutsch in den Topf geben.
- Sofort rühren. Und zwar so lange, bis sich der Teig vom Topfboden löst. Dann nicht aufhören, sondern weiterrühren und zwar für zwei bis drei Minuten, bis sich eine weiße Schicht am Topfboden bildet.
- Eier nacheinander(!) unterrühren. Darauf achten, dass die Eier Zimmertemperatur haben. Also rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen.
- Der Teig ist fertig, wenn er in langen Spitzen vom Knethaken tropft.
- Die Backofentür während des Backens nicht öffnen. Niemals.

Welches Mehl ist das Richtige?
Wann das Mehl zum Einsatz kommt, habe ich dir oben ja schon verraten. Bleibt aber noch die Frage, welches Mehl das Richtige ist. Und das ist mit einem Satz beantwortet: das klassische Weizenmehl Type 405.
Mein Tipp: Einen Teil des Mehls durch Speisestärke ersetzen. Warum? Na, weil dein Brandteig und damit auch deine Churros noch feiner werden. Den Trick kennst du vielleicht schon von meinem Biskuitteig. Auch hier ersetze ich einen Teil des Mehls durch Speisestärke.
Wie Churros frittieren?
Kommen wir zum Herzstück. Und zwar dem Frittieren. Du kannst deinen Brandteig natürlich auch ausbacken, aber dann sind es wirklich nur noch Windbeutel (ohne Füllung). Das Frittieren ist also ein Muss und macht sie außerdem so richtig knusprig. Wie dir das unfallfrei gelingt?
Welches Öl beim Frittieren?
Über die Wahl des Öles könnte man tatsächlich einen ganzen Roman schreiben. Die einen sagen so, die anderen so. Das war mir vor meinem Churros-Experiment tatsächlich nicht bewusst. Aber Susanne hat sich vor ein paar Monaten schon ausführlich mit dem Thema Frittieren beschäftigt. Hüpf doch mal rüber. Da erfährst du alles im Detail. Von mir bekommst du hier die Fakten auf einen Blick:
- Immer zu Ölen oder Fetten greifen, die geschmacksneutral sind. So wird das Aroma deines Gebäcks nicht beeinflusst.
- Raffinierte Öle den nativen Ölen vorziehen.
- Öle mit mindestens 60 Prozent einfach ungesättigten Fettsäuren sind hitzestabiler und damit auch gesünder.
Susannes Favoriten: raffiniertes Rapsöl, Sonnenblumenöl, Erdnussöl oder Kokosfett.
Wie lange Churros frittieren?
Vorab eine andere wichtige Sache: Den Teig nacheinander ausbacken. Also nur zwei bis drei Streifen in das heiße Fett spritzen, herausnehmen und von vorne anfangen. Warum? Ist zu viel Teig im Topf, kann das Öl schnell auskühlen, die Teiglinge nehmen zu viel Fett auf und werden matschig. Noch blöder wird es, wenn zu viel Masse im Topf ist und das Öl aus dem Topf sprudelt. Daher immer einen ausreichend großen Topf verwenden.
Kommen wir jetzt zu deiner eigentlichen Frage. Und die ist ganz einfach beantwortet. Churros brauchen nämlich überhaupt nicht lange. Nach 2 Minuten sind sie fertig und du kannst sie auf einem Stück Küchenpapier abtropfen lassen.

Keine Angst mehr vorm Frittieren
Wie oft ich mich einfach schon an heißen Fettspritzern verbrannt habe. Unzählige Male! Kein Wunder, dass ich vorm Frittieren immer Angst hatte. Meine Rettung? Der PerfectCook Kochsensor von Bosch. Er kontrolliert stetig die Temperatur im Topf und passt sie optimal an. Dafür einfach den Kochsensor am Topf befestigen, aktivieren und Stufe 5 auswählen. Ab jetzt frittierst du immer im perfekt temperierten Öl – ganz ohne gemeine Fettspritzer.
Welche Tülle für Churros?
Der Teig wird ins heiße Fett gespritzt – mit einem Spritzbeutel und einer Spritztülle. Welche Tülle sich dafür am besten eignet? Die große Sterntülle. Also die mit den Zacken am Kopf. Dabei wie gesagt auf einen gewissen Durchmesser achten. Meine Empfehlung: 12 bis 16 mm.
Ein kleiner Tipp zum Schluss: Wenn dein Teig relativ dick ist, dann kann es schon mal passieren, dass dieser nicht von der Tülle tropf. Dann einfach mit einer (sauberen) Schere trennen.
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Das Rezpt für deine Churros
So wird's gemacht:
Keine Lust auf Frittieren? Das Gebäck aus dem Churros Maker
Auf der Kirmes oder dem Weihnachtsmarkt wird das Gebäck häufig mithilfe einer professionellen Churros Maschine gebacken. So etwas in der Art gibt es natürlich auch in kleinerer Ausführung für den Hausgebrauch – den sogenannten „Churros Maker“. Der funktioniert so ähnlich wie ein Waffeleisen. Und zwar so:
- Teig wie im Rezept beschrieben zubereiten und in einen Spritzbeutel mit glatter Tülle geben.
- Churros Maker nach Herstellerangaben vorheizen und einfetten.
- Mulden des Makers mit Teig füllen und diesen 6-7 Minuten goldbraun ausbacken.
Das Beste zum Schluss: Die Toppings
In Spanien sind vor allem Churros con chocolat beliebt. Ich mag die Variante mit Zimt hingegen noch ein bisschen lieber. Ist auch bei Crêpes und Pfannkuchen so. Team Zimt.
Churros con chocolate

Der Name verrät es vielleicht schon. In Spanien wird das Gebäck am liebsten mit Schokolade serviert. Und zwar mit einer Art Trinkschokolade. Also eine dunkle und dickflüssige Schokolade, die aus Milch und Zartbitterschokolade zusammengerührt wird. Nicht selten werden die Teiglinge vor dem Tunken auch noch mit etwas Zucker bestreut. Das ist aber Geschmackssache. Wer mag, kann sie natürlich auch in Nutella dippen. Auch wunderbar!
Churros con canela

Hier ist der Name nicht ganz so aussagekräftig wie bei „chocolate“. Canela heißt übersetzt so viel wie „Zimt“. Jetzt wird es wahrscheinlich deutlich. Die zweite Variante der Churros kommt mit Zimt und Zucker daher. Die Teiglinge am besten sofort nach dem Ausbacken darin wälzen. So bleiben Zimt und Zucker besser haften.
Wie viele Kalorien haben Churros?
Du ahnst es wahrscheinlich schon: Churros sind nichts für die schlanke Linie. Der Name Fettgebäck macht ihnen alle Ehre. So trumpfen 100 g Churros mit ca. 460 kcal auf. Ohne Schokolade und ohne Zimt und Zucker versteht sich. Churros con chocolate warten pro 100 g mit 541 kcal und Churros con canela mit 543 kcal auf dich.