Ich habe vor ein paar Wochen schon mal über die Freundschaft bzw. Feindschaft der Käsekuchen- und Cheesecake-Anhänger in meinem Freundes- und Familienkreis berichtet. Jetzt ist ein neues „Team“-Mitglied dazu gekommen. Und zwar dieser Low Carb Käsekuchen. Wer Feind und wer Freund ist? Und wie es dazu kam? Bitteschön:
Ich, letzte Woche, eingeladen bei meiner Mama zum Kaffee. Juhuuu, habe ich direkt gedacht. Endlich kann ich dieses neue Rezept für meinen geliebten Cheesecake ausprobieren. „Mama, ich backe einen Kuchen“. Sie, so überglücklich, dass ich das sogar durch den Telefonhörer hören konnte. Man muss dazu sagen, dass meine Mama das Backen alles andere als liebt. Sie kann es – sehr gut sogar. Aber sie macht es einfach nicht gerne. „Ohja, super. Einen Käsekuchen vielleicht? Den mag Alex doch so gerne“. Einen Käsekuchen? Aber ... „Achso. Und ... geht das vielleicht auch Low Carb?“ Düdüm ... Da war es dahin mit meiner guten Laune. Und mit meinem Cheesecake auch. Käsekuchen? Warum Käsekuchen? Und vor allem warum Low Carb Käsekuchen? Also nicht falsch verstehen. Ich mag Käsekuchen. Besonders jenen ohne Boden. Und ich stehe auch total auf Low Carb. Unter der Woche ernähre ich mich genau nach diesem Prinzip. Aber wir treffen uns nun mal am Wochenende. Und das bedeutet für mich purer Genuss - ohne Abstriche. Jaja, ich weiß. Das ist so ein Vorurteil, das in meinem Kopf kursiert. Und alle Low Carb Bäcker unter euch werden jetzt die Stirn runzeln und den Kopf schütteln. Aber bis zu jenem Moment war ich eben der festen Überzeugung, dass das so sei.
Kein Mürbeteig, sondern ein Boden mit dreifach Mandeln
Zum Glück kann ich aber meiner Mama keinen Wunsch abschlagen. Und habe so im Rahmen unserer Low Carb Kuchen-Woche direkt einen Käsekuchen eingebrieft. Den klassischen Mürbeteig haben wir durch einen superduper Mandelteig ersetzt. Ein Hochgenuss für mich: Ich liebe Mandeln. Deswegen kommen sie hier auch in dreifacher Form zum Einsatz. Gehobelte Mandeln plus gemahlene Mandeln plus Mandelmehl. Alles mit geschmolzener Butter vermengen und in die Springform drücken. Fertig.
Quark plus Frischkäse für extra Cremigkeit
Kommen wir zur Käsemasse. In der hat sich etwas Frischkäse hineingeschmuggelt. Nicht ganz typisch für Käsekuchen, aber unheimlich lecker. Außerdem sorgt er in Kombination mit Quark für noch mehr Cremgkeit. Apropos: Hier kannst du sowohl zu fettreichen Sorten wie auch zu Magerquark greifen. Denn durch den Mandelboden bekommt die Käsemasse genügend Halt. Anders ist das bei Low Carb Käsekuchen ohne Boden, aber dazu weiter unten mehr. Für die Süße haben wir uns übrigens für Stevia entschieden. Alternativ kannst du aber auch Erythrit verwenden.
Noch ein letzter Tipp: Käsemasse mit Früchten toppen. Schmeckt nicht nur super, sondern bringt auch noch etwas natürliche Süße an den Kuchen. Mein Favorit im Sommer? Frische Erdbeeren, klar. Aber auch diese Kandidaten sind lecker:
- Himbeeren
- Rhabarber
- Blaubeeren
- Kirschen
- Brombeeren
Und so schmeckt der Low Carb Käsekuchen
Ich habe es oben ja schon erwähnt: Ich liebe Mandeln. Und deswegen muss ich auch den Boden des Low Carb Käsekuchen besonders hervorheben. So gut, das werde ich mir merken. Die Käsekuchenmasse war richtig schön cremig. Mhhhh ... Einzig und allein der Eigengeschmack von Stevia hat mich tatsächlich ein bisschen gestört. Ist aber Geschmackssache. Sowohl die Testesser unserer Versuchsküche wie auch meine Mama fanden es super. Letztere steht aber auch voll auf Lakritz. Und danach schmeckt die Masse ein bisschen. Ein klitzekleines bisschen.
Aber wie sieht es mit den Kohlenhydraten aus? Ziemlich gut. Im Vergleich zum Klassiker kommt die Low Carb Variante nämlich mit ca. halb so vielen Kohlenhydraten daher. In Zahlen: 11 g Kohlenydraten pro 100 g. Zum Vergleich: 100 g Käsekuchen wie von Oma hat etwa 20 g Kohlenhydrate im Gepäck.
Das Rezept für Low Carb Käsekuchen
So wird's gemacht:
Low Carb Käsekuchen ohne Boden
Ich bin zwar dem Mandelboden schon verfallen, kann mir aber jenen Käsekuchen auch ohne sehr gut vorstellen. In diesem Fall aber unbedingt zu Magerquark greifen. Warum? Na, weil Magerquark trockener und damit fester ist. Einer Käsemasse mit fettreicheren Quarksorten würde ohne Boden der Halt fehlen. Der Rest bleibt aber so gut wie gehabt: Quark mit Frischkäse, Eiern und trockenen Zutaten verrühren. In diesem Fall 1 Päckchen Vanillepuddingpulver statt einer Vanilleschote verwenden. Das sorgt ebenfalls dafür, dass sie Masse besser bindet und zusammenhält. Teig nur noch in die Springform füllen und ab damit in den Backofen. Anschließend den Low Carb Käsekuchen ohne Boden 2 Stunden kalt stellen.
Pssst ... für den Fall, dass heute Low Carb Pause hat, gönn dir doch einen Käsekuchen plus Schoko. Also einen Russischen Zupfkuchen. Der vereint nämlich knusprigen Schokomürbeteig mit cremiger Quarkmasse. Und für alle veganen Naschkatzen habe ich auch ein Rezept in petto. Der vegane Käsekuchen von Susanne wird genauso cremig wie der Klassiker.