Ich weiß es noch wie damals: Ich mit 12 Jahren vor Opas Tür. Bepackt mit Prinzregententorte und einer Seidenkrawatte. Stolz wie Bolle. Beide Geschenke waren nämlich selbst gemacht. Die bemalte Krawatte in meiner Schul-AG. Die Torte mithilfe von Mama. Sie war es auch, die mir Opas Lieblingskuchen verraten hat. Ganz schön aufwendig für ein kleines Mädchen? Ja und nein. Etwas zeitaufwendiger, ok. Aber überhaupt nicht schwer. Mamas Rezept sieht nämlich eine Torte mit Rührteig vor. Und der ist ja bekanntlich kinderleicht gemacht. Ebenso wie der Rest der klassischen Prinzregententorte. Aber auf Anfang.
Woher kommt Prinzregententorte?
Fangen wir mit der Frage an, die ich mir seit jeher stelle: Was hat es mit der Prinzregententorte auf sich? Der Name? Die vielen Schichten? Eine kurze Recherche im World Wide Web liefert erste Hinweise. Die Prinzregententorte ist in Süddeutschland am verbreitetsten. Ihren Ursprung hat sie in Bayern und wurde zu Ehren des damaligen Prinzregenten Luitpold kreiert. Daher also auch ihr Name. Welcher Kuchenbäcker dahintersteckt, lässt sich aber nicht eindeutig sagen. Es wird gemunkelt, dass der Hofkonditor Julius Rottenhöfer die Idee zur Torte hatte. Und damit auch zu den vielen Schichten. Diese sollen die ehemaligen Regierungsbezirke des Prinzregenten darstellen. Aber dazu im nächsten Punkt mehr.
Die Böden – Rührteig oder Biskuitteig?
Ich habe es anfangs ja schon erwähnt. Die Prinzregententorte braucht ein kleines bisschen mehr Geduld. Ist aber in der Zubereitung sehr einfach. Der Clou: Es werden mehrere Böden gebacken und mit einer Creme übereinandergesetzt. Dabei können die Böden sowohl aus Rührteig als auch aus einem Biskuitteig gebacken werden. Opas Favorit war die Torte mit Rührteigboden. Deswegen ist jene Variante auch meine erste Wahl. Damals wie heute. Du magst lieber luftigen Biskuit? Auch sehr lecker.
So oder so braucht es für die ganz klassische Torte acht Böden. Also eine Schicht für jeden Regierungsbezirk des damaligen Prinzregenten. Jeweils etwa einen halben Zentimeter dick – so das Traditionsrezept. Kleiner Funfact zum Schluss: Seitdem die Pfalz nicht mehr zu Bayern gehört, darf die Torte auch mit sieben Böden gebacken werden.

Prinzregententorte mit saftigstem Rührteig
In Sachen Rührteigboden bin ich ganz auf Opas Seite. Was den Teig so besonders macht, ist nämlich nicht nur seine kinderleichte und schnelle Zubereitung. Sondern vor allem seine absolute Saftigkeit. Ganz einfach zu erreichen, indem du dich an diese fünf einfachen Regeln hältst:
- Butter mit Zucker und Vanillezucker richtig schön cremig rühren. Und zwar so lange, bis die Butter eine weißliche Farbe bekommt.
- Eier nacheinander ca. 1 (!) Minute unterrühren. Das ist wirklich wichtig, deswegen schummeln verboten.
- Mehl in Kombination mit Stärke verwenden. Das macht den Teig noch ein bisschen feiner und lockerer.
- Trockene Zutaten nur so lange unterrühren, bis gerade eben so ein Teig zusammenkommt. Es dürfen ruhig noch ein paar Mehlspitzen zu sehen sein.
- Teig sofort in die Form geben und backen, denn das Backpulver reagiert schnell.
Apropos Backen: Pro Tortenboden nur 2 EL Teig in der Springform verteilen. So bekommen sie die perfekte Dicke. Anschließend die Böden nacheinander ca. 7 Minuten im heißen Ofen backen. Damals haben Mama und ich ganz schön lange dafür gebraucht. Heute bin ich doppelt so schnell fertig! Ich habe nämlich zum Glück den Bosch Backofen der Serie 8 und 4D Heißluft. Damit kann ich vier Böden auf einmal backen.

Vier Tortenböden auf einmal backen
7 Minuten plus 7 Minuten plus 7 Minuten plus 7 Minuten … macht bei acht Böden knapp 60 Minuten Backzeit bzw. Wartezeit. Ganz schön zeitfressende Angelegenheit. Zum Glück hilft mir mein Backofen der Serie 8 von Bosch. Dank 4 D Heißluft backe ich nämlich 4 (!) Tortenböden auf einmal. Und ja – sie kommen alle perfekt goldbraun und saftig aus dem Ofen.
Prinzregententorte mit luftigem Biskuitboden
Bei der Variante mit Biskuitteig erwarten dich besonders luftige Böden. Diese sind deutlich fluffiger und lockerer als jene aus Rührteig. Damit ändert sich natürlich auch das Rezept und lautet für den Biskuitteig so:
- Backofen auf 160 °C Heißluft vorheizen. Springform (Ø 26 cm) am Boden mit Backpapier auslegen.
- 4 Eier mit 4 EL Wasser sehr (!) schaumig schlagen. Dabei 200 g Zucker langsam einrieseln lassen und so lange rühren, bis die Masse schön cremig und glänzend ist.
- 120 g Mehl mit 55 g Speisestärke und 0,5 TL Backpulver mischen. Portionsweise auf die Eimasse sieben und vorsichtig unterheben, bis der Teig glatt ist.
- Teig portionsweise in die Form füllen und nacheinander 8 Böden im heißen Ofen 7-10 Minuten goldbraun backen. Böden vom Backpapier lösen und auskühlen lassen.
Dir ist das Backen der einzelnen Böden zu lästig? Hier noch eine Idee: Einen dicken runden Biskuitboden backen, auskühlen lassen und in 8 dünne Böden schneiden. Am besten geht das mit einem Stück Nähgarn. Hüpf mal zu unserem Video. Hier erklären wir dir das Tortenbodenschneiden noch einmal Schritt für Schritt.
Die einfache Schokoladencremefüllung
Der Punkt mit der Füllung ist eindeutig. Diese besteht immer aus einer Schokocreme. Und wird quasi wie eine klassische deutsche Buttercreme hergestellt. Deswegen also auch die Zutaten Butter, Schokoladenpudding und Kakao. Hier mache ich es mir übrigens leicht und greife getrost zu Puddingpulver. Tut dem Ganzen keinen Abbruch und geht viel schneller.
Dafür einfach Puddingpulver mit Kakao, Zucker und 6 EL Milch verrühren. Restliche Milch zum Kochen bringen, Puddingpulver einrühren und noch einmal aufkochen lassen – fertig. Wer aber seinen Pudding selber kochen möchte, der macht Folgendes:
- 50 g Vollmilchschokolade hacken. Mit 300 ml Milch in einem Topf erwärmen, bis sich die Schokolade aufgelöst hat.
- Restliche 200 ml Milch mit 1 EL Kakao, 50 g Zucker und 2 EL Speisestärke glatt rühren.
- In Schokoladenmilch einrühren und einmal aufkochen lassen. Hitze reduzieren und Pudding unter Rühren ca. 3 Minuten weiter köcheln lassen. Vom Herd nehmen, Frischhaltefolie direkt auf den Pudding drücken und auskühlen lassen.
Nachdem der Pudding ausgekühlt ist, kann die Creme zusammengerührt werden. Wichtig hier: Butter und Pudding sollten Zimmertemperatur haben, damit sie sich zu einer homogenen Masse verbinden können. Dafür also Butter schön schaumig schlagen und Pudding esslöffelweise unterrühren – das war’s schon. Tortenfüllung: check.
Der schnelle 2-Minuten-Guss
Last but not least: der dunkle Guss. Ohne den geht’s nicht. Er bildet die abschließende Schicht der Torte. Das macht sie noch schokoladiger und hält die Torte schön saftig. Das Gute hier: Der Guss ist in 2 Minuten fertig. Puderzucker mit Kakao, heißem Wasser und Kokosfett verrühren. Fertig. Das Kokosfett sorgt übrigens für den wunderbaren Glanz der Glasur.
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Das Rezept für deine Prinzregententorte
So wird's gemacht:
Prinzregententorte ganz einfach schichten
Acht Schichten übereinander bringen? Ist das nicht heikel? Nein, ganz im Gegenteil. Das Stapeln der Böden geht ganz einfach. Und zwar so:
- Ersten Boden auf eine Kuchenplatte legen und mit Creme bestreichen.
- Vorgang mit restlichen Böden und Creme wiederholen, dabei mit einem Boden abschließen. Falls du auf Nummer sicher gehen willst, Böden auch mithilfe eines Torten- oder Pizzahebers aufnehmen.
- Torte mit Guss einstreichen und tadaaa – Prinzregententorte wie sie im Buche steht.
Wie Prinzregententorte am besten aufbewahren?
Sobald die Torte zusammengesetzt ist, sollte sie noch 2 Stunden kalt stehen. Dafür muss ich in meinem Kühlschrank erst mal ein bisschen Platz schaffen. Auf den ersten Blick ist der bayrische Klassiker zwar flacher als beispielsweise eine Schwarzwälder Kirschtorte. Aber am besten ist es tatsächlich, wenn du sie mit einer Tortenhaube abdeckst. So kann der Guss nämlich unversehrt austrocknen. Du möchtest die Prinzregententorte noch länger aufbewahren? Kein Problem. Im Kühlschrank hält sie sich problemlos 2-3 Tage.
Vorgebackene Tortenböden richtig aufbewahren
Tatsächlich backe ich die Böden der Torte gerne schon am Vortag. Einfach um noch mehr Zeit zu sparen. Schließlich müssen sie noch auskühlen. Zum Aufbewahren die fertigen Böden also übereinanderlegen und mit Folie abdecken. So bleiben sie weich und saftig. Am nächsten Tag setze ich die Torte dann fix mit Schokocreme und Guss zusammen.