Seit ich vor vier Monaten umgezogen bin, stehe ich mit meiner Waage auf Kriegsfuß. Der Grund dafür ist meine Schwäche für Massimo. Dem kleinen italienischen Restaurant bei mir um die Ecke. Nicht für den sympathischen Kellner. Statt eines leichten Salats bei mir zu Hause, gibt es seit Wochen regelmäßig Pizza und Spaghetti Carbonara bei Massimo. Meinen Plan, mich Low Carb zu ernähren, habe ich total verfehlt. Um nicht zu sagen, schlichtweg ignoriert. Das kann so nicht weitergehen. Meine Lösung: Low Carb Blumenkohlpizza vom Feinsten. Aber kann sie mit der Pizza von Massimo mithalten?
Blumenkohlpizza wie beim Italiener
In Sachen Pizza bin ich wählerisch. Am liebsten esse ich den italienischen Klassiker mit einem dünnen, knusprigen Boden und einem saftigen Belag. Eben genau wie bei Massimo. Ob das auch bei Low Carb Pizza möglich ist? Und ob! Was du dafür brauchst, sind sechs Zutaten für den Boden und ein wenig Geduld. Deine Blumenkohlpizza benötigt eine längere Vorbereitungs- und Backzeit. Das Ergebnis lohnt sich aber!
Der Boden für deine Blumenkohlpizza
Das A und O einer guten Pizza ist ihr Boden. Bei einer original italienischen Pizza besteht er in der Regel aus Weizenmehl, Hefe, Wasser, Öl und Salz. Anders sieht das bei deiner Low Carb Pizza aus. Da der Fokus auf der kohlenhydratarmen Zubereitung liegt, muss das Weizenmehl ersetzt werden. Für einen knusprigen Pizzaboden benötigst du folgende Zutaten:
Blumenkohl
Die Basis deiner Low Carb Pizza ist Blumenkohl. Das Gemüse ist nicht nur gesund, sondern besitzt auch kaum Kohlenhydrate. Am besten zerschredderst du die zarten Röschen in einem Hochleistungsmixer oder mit einer Reibe. So kannst du den Blumenkohlkopf besser verarbeiten. Die feinen Stückchen garst du anschließend wenige Minuten im Ofen – das ist für den knusprigen Boden wichtig.
Mein Tipp für Blumenkohlreste: Bereite dir Low Carb Couscous für den nächsten Tag zu. Dafür den restlichen Blumenkohl zerschreddern, kurz in Salzwasser blanchieren und nach Belieben verfeinern. Mein Favorit: getrocknete Tomaten, Oliven, Feta und ganz viel frische Petersilie. Auch lecker: pikanter Blumenkohl-Reis oder Blumenkohlpüree.
Kürbiskerne
Geheimzutat und Geschmacksliebling für die Blumenkohlpizza sind Kürbiskerne. Sie verarbeitest du im Hochleistungsmixer zu Mehl. Das Tolle: Sie haben einen hohen Proteingehalt und viele Ballaststoffe. Außerdem verleihen sie der Low Carb Pizza die leicht dunkle Farbe und ein nussiges Aroma.
Chia-Samen und Weizenkleie
Chia-Samen und Weizenkleie eignen sich ideal zum Backen. Grund dafür ist ihr enormes Quellvermögen. Das sorgt im Pizzaboden für die nötige Bindung der Zutaten.
Übrigens: Mit Chia-Samen und Weizenkleie kannst du bei Muffins, Kuchen oder Brot die Eier ersetzen.
Mediterrane Kräuter und Olivenöl
Obwohl Blumenkohl der Hauptbestandteil der Pizza ist, schmeckst du ihn nur wenig heraus. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Oregano und Basilikum bringen die nötige Würze an den Pizzaboden. Das Olivenöl sorgt für ein feines Aroma.
Zweimal backen für doppelte Knusprigkeit
Für einen extra knusprigen Pizzaboden muss die Blumenkohlmasse vorgebacken werden. Das hat drei Vorteile:
- Die überschüssige Flüssigkeit der Gemüsemasse kann entweichen. Nur so wird der Boden beim zweiten Backen richtig knusprig, während der Belag saftig bleibt.
- Die Oberfläche der Blumenkohlpizza lässt sich besser mit Tomatensauce bestreichen.
- Der vorgebackene Pizzaboden weicht durch die Tomatensauce kaum mehr auf.
Anschließend kannst du den Boden nach Herzenslust belegen. Wie ich meine Blumenkohlpizza am liebsten esse?

Das kommt auf deine Pizza drauf
Ich bin ein typischer Gewohnheitsmensch. Am liebsten esse ich meine Pizza ganz schlicht mit Rucola, Mozzarella und Kirschtomaten – und das in 90 Prozent der Fälle. Das wirkt sich auch auf meine Blumenkohlpizza aus. In den anderen 10 Prozent meiner Pizzaeskapaden riskiere ich mal was und variiere den Belag. Was aber immer bleibt ist die klassische Tomatensoße. Die gehört zu Pizza wie Schokolade zum Schokokuchen.
Der Belag macht den Geschmack
In den meisten Fällen greife ich zu oben genannter Kombination aus „Grün, Weiß, Rot“. Das ist aber nur ein Bruchteil von Möglichkeiten, wie du deine Pizza belegen kannst. Ich denke da an:
- Low Carb Pizza mit Pilzen und optional Zucchiniboden
- Low Carb Pizza mit Mais, Spinat und optional Käseboden
- Low Carb Pizza mit Zucchini, Zwiebeln und optional Quarkboden
- Low Carb Pizza mit Paprika, Oliven und optional Thunfischboden
- Low Carb Pizza mit Kürbis, Apfel und optional doppeltem Käseboden
- Low Carb Pizza mit Avocado, Frischkäse und optional Low Carb Hefeteig
Natürlich gibt es noch weitere Variationsmöglichkeiten. Von klassischer Salami bis zur Bolognesesoße – drauf darf, was dir schmeckt. Hüpf mal eben rüber zur Low Carb Pizza Rezeptsammlung. Hier findest du noch mehr Ideen für einen leckere Belag.
Der Käse für besondere Pizzamomente
Was wäre Pizza nur ohne Käse? Für mich nur halb so gut! Neben Belag und Pizzaboden kannst du natürlich auch den Käse variieren. Von mild bis kräftig – alles kann, nichts muss. Meine Favoriten sind:
- Emmentaler
- Cheddar
- Greyerzer
- Feta
- Mozzarella
- Ziegenkäse
- Parmesan
- Junger Pecorino
Und warum jetzt Low Carb?
Blumenkohlpizza erfüllt alle Voraussetzungen, um ab jetzt in die tägliche Pizzaproduktion einzusteigen. Dank der Basis aus Blumenkohl, Chia-Samen, Weizenkleie und Kürbiskernen landet die Pizza mit deutlich weniger Kohlenhydraten auf deinem Teller. Das macht sie zum leichten Abend- oder Mittagessen – ohne schwer im Magen zu liegen. Und wenn du mich fragst: Sie macht dem Klassiker von Massimo wirklich Konkurrenz.
Und pssst ... ich kenne noch einen italienischen Low Carb Klassiker. Hüpf mal zur schnell gemachten Frittata rüber. Die macht satt und lässt sich auch super für unterwegs mitnehmen.