Quarkauflauf ist so ein typisches Gericht aus meiner Kindheit. Den gab es hin und wieder bei Oma zum Mittagessen. Für meinen Geschmack natürlich viel zu selten. Aber sie kochte lieber deftige Hausmannskost. Und genau wie Milchreis oder Pfannkuchen ging Quarkauflauf bei Oma eigentlich nicht als Hauptgericht durch. Deswegen gab’s die Süßspeise auch so selten. Heute ist das anders. Heute gibt’s den luftig-zarten Quarkauflauf, wann immer ich möchte. Mal als Frühstück, mal als gemütliches Soulfood auf der Couch. Mal pur, mal mit Kirschen. Das ist übrigens auch das Schöne an Quarkauflauf. Er lässt sich nach Herzenslust variieren und verfeinern. Was du für die Süßspeise brauchst, verrate ich dir jetzt.
Was ist ein Quarkauflauf?
Quakrauflauf ist ein Zwischending aus Auflauf und Kuchen. Ja, so lässt er sich gut beschreiben. Zum größten Teil besteht er natürlich aus Quark, wie der Name bereits verrät. Und erinnert somit an einen Käsekuchen. Also an einen Käsekuchen ohne Boden. Ist aber von der Konsistenz her viel fluffiger, weniger kompakt. Eben locker, luftig und wunderbar soft. Also eine zarte Süßspeise, von der man glauben könnte, dass sie so einiges an Backhandwerk erfordert. So prächtig, wie der Teig im Ofen aufgeht, erinnert der Kuchen nämlich beinahe an ein kompliziertes Soufflé. Aber keine Sorge. Omas Quarkauflauf ist in wenigen Sekunden einfach zusammengerührt.
Wie wird Quarkauflauf gemacht?
Ja, die Zubereitung von jenem Auflauf ist wirklich total einfach. Schon als Kind habe ich Oma dabei gerne geholfen und ihr über die Schulter geschaut. Damit er dir auch perfekt gelingt, habe ich dir all ihre Tipps und Tricks niedergeschrieben.
Die Zutaten für perfekten Quarkauflauf

Die Grundmasse für den Quarkauflauf ist wirklich schnell und einfach zusammengerührt. Man nehme Eier, Zucker, Vanille, eine gehörige Portion Quark sowie etwas Mehl und Gries. Letzterer sorgt genau wie Eier und Mehl für die Bindung, aber vor allem für einen herrlichen Biss. Oma hat übrigens immer zu Magerquark gegriffen. Der Kalorien halber. Und nein, das hast du mit keinem Bissen geschmeckt. Sahnequark geht aber natürlich auch. Damit die Masse jetzt aber auch noch so wunderbar luftig-locker wird, gibt es zwei Dinge zu beachten:
- Eier trennen und Eigelb mit einem Teil Zucker richtig schön schaumig schlagen.
- Eiweiß mit restlichem Zucker steif schlagen und unterheben. Und nein, du kannst nicht auf das Steifschlagen verzichten. Denn nur so wird dein Quarkauflauf herrlich fluffig und leicht. Wenn du Probleme damit hast, dann erklären wir dir hier, wie das mit dem Eischnee ganz einfach funktioniert.
Die Eigelb-Zucker-Masse also mit Vanillemarkt und Quark glatt rühren. Mehl und Grieß dazugeben und zum Schluss den Eischnee unterheben. Das war’s auch schon – fast. Denn das mit der goldbraunen Kruste hat Oma nicht dem Zufall überlassen. Bedeutet für dich: Teig in die Auflaufform geben und unbedingt mit Butterflöckchen, Zimtzucker und Semmelbröseln bedecken. Danach geht's auch schon Richtung Backofen.
Wie lange muss Quarkauflauf gebacken werden?
Wie lange der Auflauf im Ofen ist, kommt ganz auf die Teigmenge und die Größe der Backform an. Omas Rezept ist für 4-6 Personen. Die Quarkmasse passt also in eine „normal“ große Auflaufform. Darin backe ich die Masse 40-45 Minuten. Sobald die obere Schicht langsam zu einer goldbraunen Kruste wird, ist die Süßspeise perfekt durchgebacken. Verteilst du die Quarkmasse auf kleine Tassen oder Weckgläser, dann sind die Mini-Aufläufe schon nach 20-25 Minuten fertig.
Das Rezept für deinen Quarkauflauf
So wird's gemacht:
Die besten Quarkauflauf-Varianten

Das Tolle: Du kannst die Grundmasse nach Belieben verfeinern. Früchte auf den Teig geben, püriertes Beerenmark unterziehen oder mit Streuseln und Nüssen bestreuen. Die Kombinationsmöglichkeiten sind unzählig! Hier meine liebsten Ideen für dich:
- Kirschen – entweder mit frischen oder aus dem Glas, wie ich es hier bei meinem Quarkauflauf mit Kirschen mache.
- Karamellisierte Mandelblättchen, wie bei Sinas Auflauf-Rezept.
- Obst wie Aprikosen, Pfirsich, Apfel, Himbeeren, Blaubeeren, Erdbeeren, Mandarinen oder Zwetschgen.
- Trockenobst wie Rosinen, Cranberrys, Feigen oder Datteln
- Nüsse wie Walnüsse, Mandeln, Pistazien oder Cashews
- Fruchtpüree aus Obst nach Wahl
- Schokolade wie Zartbitterschokolade oder Schokodrops
Kleiner Tipp: Quark und Grieß durch altbackenes Weißbrot und Kirschen austauschen, schon hast du einen weiteren Klassiker auf dem Teller – Omas Kirschmichel.
Der Klassiker geht auch ganz ohne …
Du verträgst kein Ei? Dein Grieß ist alle oder du fastest Zucker? Kein Problem. Omas Rezept lässt sich ganz einfach variieren und anpassen. Und zwar so, dass es für dich und deine Bedürfnisse passt.
Quarkauflauf ohne Ei
Wusstest du, dass du Eier durch Obst, Chia-Samen oder bestimmte Mehle ersetzen kannst? Das habe ich von unseren veganen Plätzchen gelernt. Hüpf mal rüber, falls du dazu noch mehr Infos haben möchtest. Für Omas Auflauf ohne Ei gehst du also so vor:
- Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Auflaufform einfetten.
- Quark mit 100 g Zucker, Vanillemark und 4 EL gequollene Chia-Samen verrühren. 100 g Mehl mit 4 EL Johannisbrotkernmehl und 50 g Grieß unterrühren. Bei Bedarf noch ein Schluck Milch zugeben.
- Teig in die Auflaufform geben, mit Butterflöckchen, 2 EL Zimtzucker und 2 EL Semmelbröseln bedecken. Im heißen Ofen ca. 40 Minuten backen, bis die Oberfläche beginnt braun zu werden.
Quarkauflauf ohne Grieß
Du hast keinen Grieß mehr zuhause? Macht nichts. Dein Auflauf schmeckt auch ohne. Das hat mir Sinas Variante mit Mandeln schon bewiesen. Deswegen nehme ich ihr Rezept als Grundlage. Bedeutet für dich:
- Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Auflaufform einfetten.
- 4 Eier trennen. Eigelb mit 50 g Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker schaumig schlagen. 500 g Quark und 60 g Stärke dazugeben und miteinander verrühren. Eiweiß mit 1 Prise Salz steif schlagen und unter den Teig heben.
- Teig in die Auflaufform geben, mit Butterflöckchen, 2 EL Zimtzucker und 2 EL Semmelbröseln bedecken. Im heißen Ofen ca. 40 Minuten backen, bis die Oberfläche beginnt braun zu werden.
Quarkauflauf ohne Zucker

Dieser Quarkauflauf kommt sogar ohne Zucker und ohne Mehl daher. Ist also die Low Carb Variante, aber nicht weniger lecker. Das Beste: Du brauchst auch nur vier Zutaten.
- Backofen auf 160 °C Ober-/ Unterhitze vorheizen.
- 2 Eier schaumig schlagen und mit 500 g Quark, 1 Päckchen Vanillepuddingpulver und 250 ml Milch verrühren.
- Teig in eine Auflaufform gießen und im heißen Ofen im unteren Ofendrittel 50-60 Minuten backen.
Ist Quarkauflauf gesund?
Ob Omas Auflauf gesund ist? Sagen wir mal so: In der Kategorie „Kuchen“ zählt er zu den gesünderen Varianten. Im Vergleich zu Omas Schwarzwälder Kirschtorte oder Schokokuchen schneidet der Quarkauflauf natürlich besser ab. Warum? Weniger Zucker, weniger Mehl, dafür aber viel Quark und Grieß. Das bringt dem Auflauf immerhin 11 g Magnesium, 56 mg Kalzium und 125 mg Phosphor ein. Aber nicht nur das.
Quarkauflauf Kalorien
Neben den genannten und weiteren Mineralstoffen nimmst du mit einem Stück des „Quarkkuchens“ auch noch eine große Portion Eiweiß zu dir. Auf 100 g Quarkauflauf kommen 10 g Eiweiß sowie 4 g Fett und 29 g Kohlenhydrate. Das ergibt alles in allem 190 Kalorien bei 100 g. Zum Vergleich: 100 g Schwarzwälder Kirschtorte kommt mit 250 Kalorien daher – aufgeteilt in 4 g Eiweiß, 15 g Fett und 23 g Kohlenhydraten.
Wie lange ist Quarkauflauf haltbar?
Ganz ehrlich, bis der Quarkauflauf nicht mehr genießbar ist, hast du ihn garantiert schon aufgegessen, weil er so süchtig machend lecker ist. Aber mal im Ernst: Abgedeckt hält sich der Auflauf im Kühlschrank gut 3 Tage. Manche mögen ihn sogar lieber kalt, weswegen sie ihn am Vorabend zubereiten. Am Folgetag ist er dann richtig durchgezogen. Allerdings büßt die Fluffigkeit ein, je länger du ihn stehen lässt.