Ja, ich habe es tatsächlich schon getan. Ich habe vergangenes Wochenende mein Bethmännchen Rezept raus gekramt und die ersten Kugeln mit Marzipan gebacken. Mir war einfach danach. Ich weiß ja wie das klingt – und das Anfang Oktober. Aber bei 12 Grad und Regen kann man sich doch schon mal ein bisschen Advents-Feeling zum Kaffee holen, oder? Bethmännchen sind ja außerdem keine richtigen Weihnachtsplätzchen. Also doch, ja. Aber nicht nur. In Frankfurt gibt es das Original schließlich das ganze Jahr über zu naschen. Auch schon zum Herbstanfang. So wie bei mir. Und weißt du was? Sie schmecken auch dann ganz wunderbar.
Die Geschichte der Bethmännchen
Bethmännchen kennst du noch nicht? Das liegt vielleicht daran, dass sie eine Frankfurter Spezialität sind. Ich habe das Gebäck tatsächlich auch erst letztes Jahr bei Sina kennengelernt. Und zwar in zweifacher Ausführung: einmal das Original und einmal Bethmännchen in der Low Carb Variante. Was Bethmännchen denn nun sind? Kleine Marzipankugeln, die typischerweise mit drei halben Mandelkernen verziert werden. Eine Mandel für jeden Sohn des bekannten Frankfurter Bankiers Simon Bethmann – so die Legende. Dieser nach soll der hauseigene Koch der Familie der Erfinder des feinen Mandelgebäcks sein. Heute werden die Kugeln außerhalb von Frankfurt hauptsächlich zur Weihnachtszeit gebacken. Und sind mittlerweile ein echter Klassiker unter dem Weihnachtsgebäck.
Wie mache ich original Bethmännchen?
In meinem Fall war Sina die Bethmännchen-Glücksfee. Einmal genascht und schon haben sich die Bällchen zum Lieblingsgebäck gemausert – neben Plätzchen wie Zimtsterne, Bärentatzen und Elisenlebkuchen. Das Tolle nämlich: Die saftigen Mandelkugeln sind aus wenigen Zutaten gemacht. Schnell und total einfach. Ganz nach meinem Geschmack.

Marzipan plus vier Zutaten für Bethmännchen
Die Basis der kleinen Mandelkugeln ist ein Marzipanteig. Hergestellt aus diesen Zutaten: Eiweiß, Marzipanrohmasse, gemahlene Mandeln und Puderzucker. Das war’s schon. Einfach alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und ca. 1 Stunde kalt stellen. Fehlen nur noch die halben Mandeln ohne Haut, die zum Schluss an die Kugeln gedrückt werden. Falls du keine im Supermarkt findest, kannst du auch ganze Mandeln nehmen und längs halbieren. Vorher müssen diese aber noch kurz in heißem Wasser eingeweicht werden, damit sich die Haut besser abziehen lässt:
- Ganze Mandeln mit Schale in eine Schüssel geben.
- Mit kochendem Wasser übergießen und 4-5 Minuten ziehen lassen.
- Mandeln abseihen und einzeln schälen oder auf ein Küchentuch geben, dieses einschlagen und Mandeln hin und her „rollen“, sodass sich die Schale ablöst.
- Mandeln längs halbieren.
Noch eine Sache zum Schluss: Ganz typisch für Bethmännchen ist übrigens auch die Zutat Rosenwasser, die gerne unter den Teig geknetet wird. Das kommt auch häufig bei der Herstellung der Marzipanrohmasse zum Einsatz. Wie das schmeckt? Schwer zu beschreiben. Tatsächlich etwas blumig und sehr intensiv. Nicht jedermanns Sache, auch nicht meine. Deswegen verzichte ich im Teig darauf. Du magst den Geschmack? In diesem Fall 3 Tropfen Rosenwasser unterkneten. Wer es intensiver mag, gerne auch noch ein paar Tropfen mehr. Zu kaufen gibt es das Wasser übrigens in der Apotheke.
Bethmännchen einfach formen ohne Kleben
Obwohl er kalt gestellt wird, ist der Marzipanteig recht weich. Manchmal sogar ein kleines bisschen klebrig. Das ist aber nicht weiter schlimm. Ich kenne nämlich einen Trick, wie sich die Masse trotzdem ganz einfach zu Kugeln formen lässt: Teig mit einem Löffel abstechen und mit befeuchten (!) Händen formen. Dadurch bleibt die Masse nicht an den Fingern kleben und lässt sich ganz einfach zu Bällchen rollen. Anschließend drei halbe Mandeln an die Seite drücken – fertig.
Mein Tipp: Für etwas Glanz und die goldbraune Farbe die Marzipankugeln vor dem Backen noch mit einem Mix aus Eigelb und Milch bestreichen.
Wie backe ich Bethmännchen?
Bleibt nur noch die Frage nach dem Backen. Erst das eine Blech 15 Minuten backen. Dann das zweite Blech 15 Minuten backen. Danach das dritte Blech … Denkste. Nicht bei mir. Zum Glück habe ich den Bosch Backofen der Serie 8 und 4D Heißluft. Mit dem kann ich vier Bleche Bethmännchen auf einmal backen. Das spart nicht nur Zeit, sondern ist auch meine Gelinggarantie für perfekt gebackene Mandelkugeln.
- Backofen auf 150 °C 4D Heißluft vorheizen. Backbleche mit Backpapier belegen.
- Bethmännchen auf den Blechen verteilen und mit Ei-Milch bestreichen.
- Kugeln im heißen Ofen ca. 15 Minuten goldbraun backen. Wenn du mit deinem Ofen nicht vier Bleche auf einmal backen kannst, Bethmännchen nacheinander fertig backen.

4 Bleche Bethmännchen auf einmal backen
15 Minuten das eine Blech. 15 Minuten das andere Blech. 15 Minuten das dritte Blech … ganz schön zeitaufwendig diese Plätzchen. Denkste. Nicht mit dem Backofen der Serie 8 von Bosch. Dank 4 D Heißluft backe ich nämlich 4 (!) Bleche Bethmännchen auf einmal. Und ja – sie kommen alle perfekt gebacken aus dem Ofen.
Das Rezept für deine Bethmännchen mit Marzipan
So wird's gemacht:
Wie lange sind Bethmännchen haltbar?
Die gute Nachricht kommt zum Schluss: Einmal gebacken halten sich die Marzipankugeln ca. zwei Wochen lang. Das macht sie zum perfekten Wichtelgeschenk oder Mitbringsel. Dafür die Kugeln in eine Blechdose geben und bei 16-18 °C lagern. So halten sie sich am allerbesten. Zwischen jede Schicht Bethmännchen lege ich noch eine Lage Backpapier aus. Dann kleben die Bällchen nicht aneinander.