Ich schäme mich ein bisschen, dass ich das jetzt tatsächlich sage, aber die Entdeckung dieser Caponata verdanke ich tatsächlich Instagram. Nein, nicht meinem Lieblingsitaliener um die Ecke. Und auch nicht meinem Italien-Trip im vergangenen Jahr. Sondern schlicht und einfach einer App. Ich letzten Samstag gedankenverloren durch die Stories gesprungen - mit knurrendem Magen. Und mich wie ein Kind gefreut, als ich auf jenes Auberginengericht gestoßen bin. Abendessen gerettet.
Gesagt, getan. Letzten Samstag gab es also das erste Mal Caponata. Natürlich nach original italienischem Rezept. Das habe ich kurzerhand unserem Freund Renzo entlockt. Der kommt nämlich gebürtig aus Sizilien und ist damit Experte für Caponata Siciliana - wie sie in Italien richtig heißt. Hier also für dich das Rezept der Familie M. - mit allerhand Auberginen, ganz viel Tomaten und noch mehr Liebe.
Auberginen, Tomaten und Sellerie als Basis
Fangen wir mit den Auberginen an. Die sind quasi das Herzstück der Caponata. Dazu kommen Tomaten. In meinem Fall Tomaten aus der Dose. Einfach weil deutsche Tomaten weniger aromatisch schmecken als die italienischen. Dann auch noch etwas Sellerie, Knoblauch und Zwiebeln. Das ist übrigens die Basis (fast) jeder Caponata. Ebenfalls typische Gemüsevarianten: Zucchini, Paprika und Kartoffeln. Im Herbst könnte ich mir auch Kürbis sehr gut vorstellen. Letzterer ist natürlich nicht ganz typisch für das Original, aber trotzdem lecker. Je nach Region und Familie fängt jetzt das Verfeinern an. Zuvor müssen die Zutaten aber noch angebraten und anschließend geschmort werden.
Agrodolce für das gewisse Etwas
Währenddessen kannst du die Agrodolce vorbereiten. Was das ist? Das musst du theoretisch nicht wissen. Jetzt tauchen wir nämlich schon sehr tief in die sizilianische Küche ab. Agrodolce ist also eine italienische Spezialität bzw. ein Sud/Sirup aus Essig und Zucker - wahlweise mit Zwiebeln, Zimt, Senfkörnern usw. verfeinert. Das Rezept der Familie M. sieht die easy peasy Variante vor. Also die Kombination aus Essig und Zucker. Dafür den Zucker karamellisieren lassen und mit Essig ablöschen.
Oliven, Kapern und Pinienkerne on top
Fehlen noch die Besonderheiten zum Schluss. Wie gesagt, da hat jede Region und jeder Familie ihr ganz eigenes Rezept. In meine Caponata kommen Oliven, Kapern und Pinienkerne. Letztere kannst du auch gegen Mandeln austauschen. Mit der Agrodolce unter die Caponata di melanzana rühren - fertig. Auch lecker dazu:
- Frische Kräuter wie Basilikum, Oregano oder Thymian
- Käse wie Feta, Burrata oder Mozzarella
- Eier
- Rosinen oder Cranberrys
Bleibt noch die Frage, wie man jenes Gericht nun isst. Traditionell wird es als Antipasto serviert oder warm als Zwischengang. Schmeckt aber zu Pasta oder Fisch. Wir haben unsere Caponata mit Focaccia gegessen - natürlich selbst gemacht.